Differentielle Diagnostik des Delirs bei Hochbetagten
Die Diagnosestellung des Delirs erfolgt insbesondere bei geriatrischen Patienten zu selten und zu spät, des weiteren gestaltet sich die differentialdiagnostische Abgrenzung von der Demenz sehr schwierig. Pathophysiologisch wird eine cholinerg / dopaminerge Dysbalance als gemeinsame Endstrecke bei der Delirentwicklung angenommen. Die durch die cholinerge Transmission modulierte Elektroenzephalographie (EEG) ist daher zur objektiven Einschätzung der zerebralen Funktion zur Diagnostik geeignet und könnte auch zur Wirksamkeitsprüfung einer cholinergen Medikation herangezogen werden.
In der seit Juli 2003 durchgeführten Studie wird - in einer Kooperation mit dem Bethanien-Krankenhaus, Geriatrisches Zentrum der Universität Heidelberg - die Wertigkeit einer umfassenden Delirdiagnostik, sowie konventioneller und quantitativer EEG-Untersuchungen an einer Gruppe hochbetagter, akut-internistisch erkrankter geriatrischer Patientinnen und Patienten prospektiv und pseudorandomisiert untersucht.
Projektleitung:
Dr. Christine Thomas
Zentrum für psychosoziale Medizin, Universität Heidelberg und
Ltd. Ärztin der Abteilung für Gerontopsychiatrie,
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Bethel
des Evangelischen Krankenhauses Bielefeld
Teilprojekte
- Prävalenz und Begleitfaktoren von Delirien bei hochbetagten Krankenhauspatienten
- Wertigkeit der visuellen und quantitativen EEG-Diagnostik in der Differentialdiagnose Delir vs. Demenz
- Delir-Screening bei Hochbetagten - Validierung der Deutschen Fassung der Confusion Assessment Method nach Inouye
- Anticholinerge Aktivität im Serum bei hochbetagten geriatrischen Patienten