Neurophysiologische Diagnostik der Demenz und anderer kognitiver Störungen
Neurophysiologische Verfahren wie EEG und ereigniskorrelierte Potentiale (EKP) erhalten ihren Stellenwert aus der Tatsache, dass sie als einzige Verfahren unmittelbar die kortikale neuronale Aktivität im Zeitbereich kognitiver Prozesse abbilden. EEG und EKP werden im wesentlichen durch die cholinerge Transmission der Neuronen des basalen Vorderhirns moduliert. Neben der Amyloid- und der Tau-Pathologie ist die Funktionsstörung des cholinergen Transmittersystems ein wichtiger pathophysiologischer Faktor bei der Alzheimer-Demenz (AD), der durch die medikamentöse Beeinflussbarkeit besondere Bedeutung erhält. Neurophysiologische Methoden sind daher besonders zur Untersuchung dementieller Erkrankungen geeignet, weithin verfügbar und nicht-invasiv, erfordern aber methodische Expertise. Nicht-invasive Diagnostik und Therapiemonitoring bei Demenzerkrankungen sind unter individuell-prognostischen, gesundheits¬politischen und volkswirtschaftlichen Gesichtspunkten von hoher Relevanz.
Projektleitung
Dr. Christine Thomas
Zentrum für psychosoziale Medizin, Universität Heidelberg und
Ltd. Ärztin der Abteilung für Gerontopsychiatrie,
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Bethel
des Evangelischen Krankenhauses Bielefeld
Teilprojekte
- Die
inkomplette Unterdrückung irrelevanter Information (Sensorisches
Gating) als biologischer Marker der cholinergen Dysfunktion bei der
Alzheimer-Demenz
- Quantitative EEG-Diagnostik und Kohärenzanalysen bei der Alzheimerdemenz in Ruhe und unter einfacher visueller Stimulation
- P50-Gating als Marker des cholinergen Defizits beim Delir