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Traumaerfahrungen und/oder Persönlichkeitsstörungen

Ein Schwerpunkt unseres Behandlungsangebotes für Erwachsene sind Angebote bei Traumaerfahrungen und/oder Persönlichkeitsstörungen. 

Als traumatische Erfahrungen können extrem belastende Erlebnisse verstanden werden, die häufig mit einer außergewöhnlichen Bedrohung für das Leben oder die Gesundheit einhergehen, aber auch Bindungs- oder Entwicklungstraumata. Bei Bindungs- bzw. Entwicklungstrauma treten Belastungen in den ersten Lebensjahren auf, in denen Bindung eine für das Überleben notwendige Rolle spielt (z.B. frühe emotionale Vernachlässigung). Traumaerfahrungen können sich auf das psychische Wohlbefinden auswirken. 

Unter Persönlichkeitsstörungen werden psychische Gesundheitsstörungen mit relativ langanhaltenden abweichenden Mustern des Denkens, der Wahrnehmung, der Gefühle und der Beziehungsgestaltung verstanden, die dazu führen, dass die jeweilige Person stark darunter leidet und/oder ihr Lebensalltag beeinträchtigt ist. Viele Personen mit Persönlichkeitsstörungen haben traumatische Erfahrungen gemacht.

Unser Behandlungsangebot strebt eine gezielte Verbesserung der Mentalisierungsfähigkeit und Ressourcenstärkung an sowie im Falle einer Traumatisierung die Integration der traumatischen Erfahrung. 

Neben klassischen Einzeltherapien bieten wir tiergestützte Einzel- und Gruppentherapien an. Die tierischen Helfer unterstützen uns dabei, einen achtsamen Zustand einzunehmen und während der Therapie verstärkt im „Hier und Jetzt“ sowie körper- und emotionsfokussiert zu arbeiten. Für Patient:innen mit Borderline-Persönlichkeitsstörungen bieten wir Therapie im Rahmen unserer MAGNET-Studie an.

Als Mentalisierung wird die psychische Fähigkeit bezeichnet, sich mentale Gründe des eigenen Verhaltens und des Verhaltens unserer Mitmenschen vorstellen zu können. Mithilfe der Fähigkeit zur Mentalisierung ist es uns also möglich uns selbst und unsere Gefühle, Wünsche und Bedürfnisse, und auch die unserer Mitmenschen besser zu verstehen und so ggf. auch Missverständnisse aufzulösen.

Hundegestützte Psychotherapie

Die Hundegestützte Psychotherapie ist eine Erweiterung unserer mentalisierungsbasierten Psychotherapie. Durch die Integration eines Hundes kann ein leichterer Zugang zum Mentalisieren geschaffen werden: über Gefühle, Wünsche, Bedürfnisse und Handlungsmuster von sich und anderen zu sprechen. Hunde geben Rückmeldungen über die Patient:innen und das Geschehen im Raum, die in dieser Art nur Hunde geben können, und die therapeutisch aufgegriffen werden können. 

Für die hundegestützte Intervention werden unsere drei institutsinternen Hunde eingesetzt: Ida, ein Bernadoodle, Fango, ein Schafspudel und Koda, ein Black and Tan Coonhound. Ida ist eine erfahrene Therapiehündin, die sich durch nichts aus der Ruhe bringen lässt. Fango und Koda sind unser Nachwuchs, die aufgrund ihres jungen Alters die Ausbildung zum Therapiehund noch vor sich haben. Um erste Erfahrungen zu sammeln, werden Fango und Koda aber bereits therapeutisch eingesetzt.

 

Pferdegestützte Psychotherapie

Die pferdegestützten Therapieeinheiten erfolgen ergänzend zur mentalisierungsbasierten Psychotherapie. Die pferdegestützten Interventionen bestehen aus achtsamkeits- und körperbezogenen Übungen mit denen Erfahrungen im Hier und Jetzt sowie das Sprechen darüber gestärkt werden. Pferde können sehr feinfühlig mit dem Menschen sein oder ihren Gemütszustand spiegeln und damit Unausgesprochenes sichtbar machen. Im Besonderen wird sich mit aufkommenden Emotionen, sichtbargewordenen Verhaltensmustern auseinandergesetzt sowie das Mentalisieren gestärkt. 

Je nach Indikation wird die Anzahl und Intensivität der pferdegestützten Therapieeinheiten individuell festgelegt. Hierbei können auf erste Sitzungen am Institut die pferdegestützten Einheiten folgen oder sich in Intervallen abwechseln. Die pferdegestützten Interventionen erfolgen in Handschuhsheim in Kooperation mit dem Reit- und Fahrverein Handschuhsheim e.V.

Tiergestützte Gruppentherapie für Erwachsene mit traumatischen Erfahrungen 

Das tiergestützte Gruppenangebot zur Traumabehandlung besteht aus drei Phasen: 

Zunächst liegt der Schwerpunkt auf achtsamkeits- und ressourcenorientierter Arbeit, die den eigenen Körper und die damit verbundenen Erfahrungen in den Mittelpunkt rückt. Als tierische Helfer werden Alpakas eingesetzt, die uns dabei helfen einen achtsamen Zustand einzunehmen. Zusätzlich werden psychoedukative Inhalte zu Traumata und deren Verarbeitung sowie Mentalisierung vermittelt. Die erste Phase findet in Kooperation mit der Alpaka-Farm-Hirtenaue in Ziegelhausen statt.

In der zweiten Phase, bei einer ausreichenden Stärke an Achtsamkeit und Ressourcen, besteht die Möglichkeit an einem darauf aufbauenden Therapieangebot zur aktiven Bearbeitung und Verarbeitung von Traumata teilzunehmen. Hier unterstützt uns ein Therapiehund. In der dritten Phase geht es darum, Ziele und Perspektiven jenseits des Traumas zu entwickeln.


Unser psychotherapeutisches Team
Unser psychotherapeutisches Team besteht aus approbierten Psychotherapeut*innen mit den Fachrichtungen analytische Psychotherapie, tiefenpsychologische fundierte und kognitive Verhaltenstherapie mit einem mentalisierungsbasierten Ansatz:

Dr. phil. Sophie Hauschild

M.Sc. Fabian Herrmann

M.Sc. Lea Kasper

Prof. Dr. phil. Svenja Taubner

Dipl.-Psych. Janna Rinderknecht 

Dipl.-Psych. Meike Hurrle

Maxi Schmitt

Anmeldung

Telefonisch unter 06221-564701 zu unseren Sprechzeiten:
Montag, Mittwoch und Freitag 09:00-12:00Uhr
Dienstag und Donnerstag 13:00-16:00Uhr

Adresse:
Institut für Psychosoziale Prävention
Uniklinik Heidelberg
Bergheimer Straße 54
69115 Heidelberg

Per E-Mail mit ausgefülltem Anmeldeformular 

Bitte geben Sie auf dem Anmeldebogen Ihre Kontaktdaten und für welches Behandlungsangebot Sie
sich interessieren an.

Psychotherapeutische Hochschulambulanz:
Hochschulambulanz.IPP@med.uniheidelberg.de

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