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Prozessforschung

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Ansprechpartner: Dr. Markus Wolf

Die Begriffe „Talking Cure“ oder „Writing Cure“ betonen als Metaphern die Rolle der Sprache als zentrales Werkzeug der Psychotherapie. Als ein wichtigstes Ausdrucksmittel menschlichen Verhaltens eröffnet die Analyse von Kommunikation und natürlicher gesprochener oder geschriebener Sprache Einblicke in psychologische intra- und interindividuelle Prozesse, innerhalb wie auch außerhalb der therapeutischen Sitzung.

Im textbasierten Medium Internet und insbesondere im Kontext E-Health kommt der Analyse von Kommunikation und Sprache eine herausragende Rolle zu, da in der Regel das gesamte „beobachtbare“ Verhalten in schriftlicher Form vorliegt. Ein Forschungsschwerpunkt der FOST beschäftigt sich mit der gezielten Analyse derartiger Prozesse in der computervermittelten Kommunikation, wobei bei die zur Analyse von Kommunikation und Sprache eingesetzten Instrumente und Methoden sowohl top-down Strategien als auch qualitative und quantitative bottom-up Strategien verfolgen.

Literatur

Wolf, M., Chung, C. K., & Kordy, H. (2010). Inpatient treatment to online aftercare: E-mailing themes as a function of therapeutic outcomes. Psychotherapy Research, 20, 71-85.

Wolf, M., Sedway, J., Bulik, C. & Kordy, H. (2007). Linguistic analyses of natural written language: Unobtrusive assessment of cognitive style in eating disorders. International Journal of Eating Disorders, 40, 711-717.

Wolf, M., Theis, F. & Kordy, H. (2013). Language Use in Eating Disorder Blogs: Psychological Implications of Social Online Activity. Journal of Language and Social Psychology, 32(2), 212-226.

Ansprechpartner: Dr. Markus Moessner

Im Rahmen von IKT-basierten Interventionen werden Nutzerdaten in standardisierter Form in Datenbanken gespeichert und können damit direkt für weiterführende Analysen genutzt werden. Psychotherapeutische Gruppensitzungen in Internet Chaträumen ermöglichen eine Untersuchung von relevanten Prozessvariablen und besonders förderlichen Interaktionsmustern. Die Analyse komplexer Interaktionsmuster erfordert Methoden, die in der Lage sind die Prozesse in ihrer Komplexität zu beschreiben. Die moderne Netzwerkanalyse bietet sich für die Modellierung solcher komplexer Interaktionsmuster unter Einbeziehung von Personenvariablen an. Die Netzwerkanalyse dient der Identifikation und der Modellierung von Mustern in den Beziehungen, die sich anhand der Interaktionsdaten der Kommunikationspartner abbilden. In einer Repräsentation als Netzwerkknoten und –kanten können diese in ihrer Gesamtheit formal charakterisiert werden. Dabei werden Individuen als Knoten und die Beziehungen zwischen Knoten als Kanten abgebildet. Es lassen sich lokale Netzwerkstrukturen um Individuen herum darstellen, die mit Eigenschaftsmerkmalen (z.B. Diagnosen, psychische Belastung, etc.) in Beziehung gesetzt werden können, wodurch sich neue Möglichkeiten für die Operationalisierung von Konzepten zur Erfassung spezifischer Gruppentherapieprozesse eröffnen.

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