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Internetbasierte ambulante psychosoziale Nachsorge nach stationärer onkologischer Rehabilitation: Prozess- und Ergebnisqualität eines E-Mental-Health-Moduls

Ansprechpartner: PD Dr. Markus Moessner (markus.moessner(at)med.uni-heidelberg.de)

Projektleitung: B. Watzke, H. Schulz, H. Kordy, K. Wegscheider

Projektmitarbeiter: J. Fink & B. Zimmer

Vor dem Hintergrund des Optimierungspotentials des deutschen Gesundheitssystems bezüglich einer sektorenübergreifenden integrierten Versorgung ist es Ziel des Projektes, den Nutzen des Internets für den Bereich der psychosozialen Nachsorge nach stationärer onkologischer Rehabilitation wissenschaftlich zu untersuchen. Mit der mittlerweile großen - und noch weiter zunehmenden - Verbreitung moderner Kommunikationstechnologien ergeben sich aktuell neue Möglichkeiten, über diese Technologien eine rehabilitative Nachsorge zu gestalten. Bei der Entwicklung und Implementierung neuer webbasierter Versorgungsmodelle ist deren Effektivität ebenso wie fördernde und hemmende Faktoren der Inanspruchnahme – auch im Sinne einer größeren Patientenorientierung – zu untersuchen.

Im Rahmen des Projektes wurde ein ambulantes wohnortunabhängiges und zeitnahes Internetangebot in Form von Chatgruppen (eNachsorge) unter Anleitung eines Psychotherapeuten für Patientinnen mit Brustkrebs sowie für Patienten mit Prostatakrebs und gastroenterologisch-onkologischen Erkrankungen entwickelt und hinsichtlich seiner Umsetzbarkeit, Akzeptanz und Effektivität überprüft.

Mit Bezugnahme auf den Ansatz der Versorgungsforschung wurde eine prospektive Mehrzeitpunktbefragung (vor und nach der stationären Rehabilitation, nach der E-Nachsorge sowie zum 6-Monats-Follow-Up) realisiert. Patienten, die eine E-Nachsorge erhalten, werden mit Patienten, die Treatment as usual (d.h. keine spezifische E-Nachsorge) erhalten, hinsichtlich ihres Behandlungserfolges (Lebensqualität/ funktionale Gesundheit, psychisches Befinden u.a.) verglichen. Als einen zweiten Studienschwerpunkt werden mögliche hemmende und förderliche Faktoren sowohl der Implementierung als auch der Inanspruchnahme mittels eines quantitativen und qualitativen Ansatzes untersucht. Die Ergebnisse könnten wertvolle Hinweise auf zukünftige Implementierungsstrategien beinhalten. Die erfolgreiche Umsetzung der Projektinhalte könnte somit als Leitfaden für weitere internetgestützte Versorgungsangebote dienen. Darüber hinaus kann mit der Studie eine empirische Basis für potentielle Übertragungen auf andere Behandlungssettings und Indikationsbereiche gelegt werden. In der ersten Projektphase wurden die Voraussetzungen für die Durchführung des E-Nachsorgeangebot erarbeitet (u.a. Manualerstellung, Einrichten der Internetplattform, Therapeutenschulung). Eine Pilotphase in einer Klinik wurde erfolgreich abgeschlossen, wobei allerdings die Rekrutierungszahlen deutlich unter den kalkulierten Fallzahlen lagen. Daher wurden weitere Kliniken zur Teilnahme rekrutiert. Die beschriebenen Analysen zur Implementierung und Inanspruchnahme wurden als zweiter Studienschwerpunkt etabliert. Die Erhebungen hierzu sind mittlerweile abgeschlossen, die Daten werden zurzeit ausgewertet.

Hauptaufgabe der FOST ist die Bereitstellung der Chatplattform und die technische Betreuung der Chatgruppen. Schwerpunkt der wissenschaftlichen Kooperation bildet die Prozessforschung mittels computergestützter Interaktions- und Textanalysen.

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