5. Heidelberger Pflegepreis

Der fünfte „Heidelberger Pflegepreis" würdigt gemeinsam mit der Manfred Lautenschläger-Stiftung originelle Projektideen für eine bessere Patientenversorgung und mehr Zufriedenheit bei Patientinnen, Patienten und Pflegenden.

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Ausgezeichnete Pflegeprojekte am Universitätsklinikum Heidelberg: Innovativ. Kreativ. Proaktiv.

Am Donnerstag, 16. März, hat die Pflegedirektion des Universitätsklinikums Heidelberg (UKHD) gemeinsam mit der Manfred Lautenschläger-Stiftung zum fünften Mal den Heidelberger Pflegepreis vergeben. Bei einer Preisverleihung in der Medizinischen Klinik wurden vier innovative und kreative Teamprojekte prämiert, die von Pflegefachkräften des UKHD ins Leben gerufen wurden. Ausgezeichnet wurden unter anderem eine Studie zur Nutzung von Bildern, Videos und Musik in der Patiententherapie sowie ein Screening-Instrument zur Identifikation von Risikofaktoren, die nach einer OP zu kognitiven Einschränkungen führen können. Eine Jury, bestehend aus akademischen Pflegefachpersonen, hauptamtlichen Praxisanleitern und Auszubildenden des dritten Lehrjahres der Akademie für Gesundheitsberufe (AfG) wählte die Gewinner aus insgesamt 22 Projektkandidaten aus.

Vier Teams erhalten den Heidelberger Pflegepreis

 Der erste Preis ging in diesem Jahr an Mitarbeitende der Pflegewissenschaft in der Chirurgischen Klinik sowie der Intensiv- und Intermediate Care Station der Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Paraplegiologie. Das Team um die Fachkrankenpflegerinnen Franziska Glaß und Rebecca Kögel untersuchte im Projekt „EntspannungsInput für Patient*innen und Pflegende (EIPAP) – Eine pflegewissenschaftliche Studie“ die Auswirkungen eines technischen Tools, welches kognitiv eingeschränkte Patientinnen und Patienten, die zum Beispiel an Demenz leiden, durch audiovisuelle Stimulation beruhigen und die Arbeit der Pflegekräfte mit dieser Patientengruppe erleichtern soll. Dabei handelt es sich um einen fahrbaren Beamer, der Filme, Videosequenzen und Musik an die Decke oder die Wand projiziert. Zur Auswahl stehen verschiedene Module, wie beispielsweise das Aquarium mit verschiedenen Fischarten oder Landschaften im Frühling und Sommer. Eine erste Testphase auf Intensiv- und Überwachungsstationen zeigte positive Effekte. Nicht nur wirken die Patientinnen und Patienten ruhiger, auch die Pflegekräfte, die bei der Therapie besonders gefordert sind, empfanden die Arbeitsatmosphäre angenehmer.

Den zweiten Platz gewann ein Team aus der Chirurgischen Klinik, der Klinik für Anästhesiologie und der Arbeitsgemeinschaft Netzwerk MINDNET (Franziska Glaß und Gerlinde Holzinger, stellvertretende Stationsleiterin in der Gefäßchirurgie). Sie entwickelten ein Screening-Instrument, das anhand ausgewählter Faktoren Hinweise darauf gibt, welche Patientinnen und Patienten ein besonderes Risiko aufweisen, nach einer Operation einen Zustand der Verwirrung (Delir) zu erleiden. Ziel ist es, geeignete pflegerische Maßnahmen zu formulieren, um bei erhöhtem Delir-Risiko gegensteuern zu können.

Über den dritten Platz durfte sich ein interprofessionelles Team aus der Pflege und der Physiotherapie der Chirurgischen Klinik, der Medizinischen Klinik und der Kopfklinik freuen. Im Rahmen ihres Projekts „Einrichtung eines Klinikspaziergangs“, erarbeitet das Team um Claudia Ohlrogge, Gesundheits- und Krankenpflegerin und Pflegeexpertin „Advanced Pracitce Nurse“ (APN), einen Rundgang ein, der Patientinnen und Patienten sowie Besucherinnen und Besucher zu „Sehenswürdigkeiten“ auf dem Klinikgelände führt und zu Bewegung anregen soll.

Platz vier belegte ein Team der Station Neurodegenerative Erkrankungen – Innovationsraum Pflege aus der Kopfklinik mit dem Projekt „Parkinson im Dialog – Forum für PatientInnen und deren Angehörige“. Das Team, vertreten durch Kristin Kleindieck, Pflegerische Leitung der Station, initiierte ein Forum, das Menschen, die unter Parkinson leiden, die Möglichkeit bietet, sich mit Betroffenen auszutauschen und aktuelle Informationen zu krankheitsrelevanten Themen zu erhalten.

Preisgelder

Die Preisgelder belaufen sich auf 2.000 Euro für den ersten Platz, 1.500 Euro für Platz zwei, 1.000 Euro für Platz drei und 500 Euro für den vierten Platz. Alle Teams, die nicht ausgezeichnet wurden, erhalten einen Trostpreis sowie eine Teilnehmerurkunde. Seit 2017 vergibt die Pflegedirektion des UKHD mit der Manfred Lautenschläger-Stiftung den Heidelberger Pflegepreis.