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Qualifikationsziele

Der Masterstudiengang Medical Biometry/Biostatistics führt zum international anerkannten Abschluss Master of Science und vermittelt die methodischen Kenntnisse zur Planung, Durchführung und Auswertung klinischer Forschungsvorhaben sowie die Fähigkeit zur Anwendung dieser Kenntnisse in konkreten Forschungsprojekten. Der Studiengang befähigt zudem zu erfolgreicher Arbeit in interdisziplinären Projekten sowie zu eigenständiger methodischer Forschung. Primärer Fokus liegt auf dem Einbringen der erworbenen methodischen Kenntnisse in wissenschaftlichen Forschungsprojekten der Medizin durch sachgerechte Modellierung, Einsatz der geeigneten Methoden und problemadäquate Interpretation.

Die Ausbildung ist auf ein wissenschaftliches Berufsbild ausgerichtet, wie es die internationalen Richtlinien zur Durchführung klinischer Studien vorgeben. Jede klinische Prüfung benötigt die Mitwirkung von qualifizierten Biometrikerinnen und Biometrikern die für den sachgerechten Versuchsplan, die Auswertung und Berichterstellung verantwortlich sind. Nach der Studienleitung (Coordinating Investigator) ist dies die zweitwichtigste Funktion in einer klinischen Studie und mit hoher Verantwortung verbunden, die durch die Unterschrift unter Studienplan und Auswertungsbericht zu dokumentieren ist.

Erfolgreiche Planung und Durchführung klinischer Forschungsprojekte verlangt von Biometrikerinnen und Biometrikern neben methodischen Kenntnissen auch umfangreiches medizinisches und bereichsübergreifendes Wissen und die Fähigkeit, diese beiden Wissenschaftsbereiche zusammenzuführen. In Deutschland besteht ein großer Bedarf an wissenschaftlich ausgebildeten Biometrikerinnen und Biometrikern, der derzeit nicht gedeckt werden kann, weil entsprechende Ausbildungen fehlen. Auch in anderen Ländern der EU kann derzeit der Bedarf in diesem Beruf nicht gedeckt werden, jedoch bestehen in den meisten anderen EU-Ländern Ausbildungsgänge für dieses Berufsbild (meist Biostatistician genannt), an die wir uns bei der Entwicklung unseres Curriculums angelehnt haben.

Der Studiengang ist interdisziplinär angelegt und richtet sich in erster Linie an Absolventinnen und Absolventen der Fachrichtungen Mathematik/Statistik und Medizin. Er ist ein weiterbildender Masterstudiengang im Sinne der Leitlinien der deutschen Kultusministerkonferenz, der „...auf zwei Fachgebieten aufsetzt, aber nicht nur wechselseitig Kenntnisse des anderen Bereiches vermittelt, sondern auch neue Fähigkeiten und Wissen und damit die Perspektive eines zusätzlichen Wissenschaftsbereiches eröffnet“. Ein derartiger Studiengang bestand vor Einführung unseres Masterstudiengangs in Deutschland nicht, so dass unser Studiengang sich von anderen Angeboten in Deutschland deutlich unterscheidet, obwohl er einem international verbreiteten Berufsbild entspricht.

Neben wissenschaftlichen Kenntnissen verlangt die klinische Forschung von allen Beteiligten ein hohes Maß an Verantwortung. In der Pflichtveranstaltung Ethische, regulatorische und gesetzliche Anforderungen steht die Vermittlung gesellschaftlicher und ethischer Aspekte klinischen Handelns im Vordergrund. Gute Klinische Praxis hat aber in allen Veranstaltungen des Masterstudiengangs Medical Biometry/Biostatistics von Beginn an einen sehr hohen Stellenwert. Die Absolvierenden des Masterstudiengangs werden in die Lage versetzt, die wissenschaftliche Tätigkeit in der klinischen Forschung mit hoher gesellschaftlicher und ethischer Verantwortung auszuüben.

Es handelt sich um einen innovativen Studiengang, der internationale Standards erfüllt und auf dem europäischen Hochschulmarkt wettbewerbsfähig ist. Die hohe Qualität der Ausbildung wird untermauert durch die überaus guten Berufschancen der Absolventinnen und Absolventen unseres Studiengangs. Typische Tätigkeitsfelder bisheriger Absolventinnen und Absolventen sind unter anderem: wissenschaftliche Forschung in Kliniken und in der pharmazeutischen Industrie und in Contract Research Organizations (CROs).

Zudem deckt das Studium den Theorieteil des Zertifikats Biometrie in der Medizin der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (GMDS) ab. Dieses Zertifikat ist vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) und von der European Medicines Agency (EMA) als Qualifikationsnachweis für den verantwortlichen Biometriker (responsible Biostatistician) für Zulassungsstudien akzeptiert.