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BIOPSYCHOSOZIALER VERSORGUNGSBEDARF UND KOSTEN BEI ÄLTEREN MENSCHEN

EINE VERGLEICHSSTUDIE ZWISCHEN DEUTSCHLAND UND DEN NIEDERLANDEN

Zusammenfassung

Der Anteil der älteren Menschen an der Bevölkerung ist in den Industrieländern in den letzten Jahrzehnten dramatisch angewachsen. Inzwischen beanspruchen ältere Menschen einen sehr hohen Teil von Dienstleistungen und Kosten im Gesundheitswesen. Internationale Vergleiche ermöglichen es, die unterschiedliche Verteilung von Inanspruchnahme und Kosten in den Ländern sowie deren Zusammenhang zum jeweiligen Gesundheitssystem besser zu verstehen. Das Ziel dieser Studie ist es, die Inanspruchnahme von Versorgung und die Kosten der älteren Menschen in Deutschland und den Niederlanden genauer zu untersuchen und zu vergleichen.

Für die Vergleichsstudie werden zwei große epidemiologische Stichproben von älteren Menschen aus Deutschland und den Niederlanden im Rahmen eines personen-zentrierten Ansatzes durch eine Segmentierungsanalyse in homogenere Subgruppen (Profile) zerlegt. Ein personen-zentrierter Ansatz betont die Grenzen einer Versorgung, der vor allem auf Krankheiten fokussiert und fragt nach den Bedürfnissen, Werten und Präferenzen der Patienten. Die Datenanalyse in diesem Projekt erfolgt auf Basis des selbst eingeschätzten bio-psycho-sozialen Versorgungsbedarfs und der Funktionsmöglichkeiten der älteren Menschen.
Die Segmentierung der beiden großen Stichproben wird über eine FMM (factor mixture model) Analyse erreicht. In dieser Modellierung werden Faktoranalyse und Latent Class Analyse kombiniert, um verschiedene Subgruppen (Profile) von älteren Menschen zu bestimmen, die ähnliche Charakteristika aufweisen bzgl. ihres subjektiven Versorgungsbedarfs und der Funktionsmöglichkeiten. Nach der Bestimmung der Segmente wird die Verteilung der älteren Menschen auf diese Profile zwischen Deutschland und den Niederlanden verglichen. Unterschiede zwischen den einzelnen Profilen in Deutschland und den Niederlanden in Bezug auf Inanspruchnahme und Kosten werden evaluiert. Zusammenhänge zwischen Profilen, Inanspruchnahme, Kosten und schließlich den Gesundheitssystemen können so erkannt werden. 

Projektleitung

Arbeitsgruppe:
F. Böhlen, M. Eissens v.d. Laan (Groningen, Niederlande), M. Hartmann, W. Herzog, D. Schellberg, J. Slaets (Leyden, Niederlande)

Kooperations-/Verbundpartner:
Verbund ESTHER-Net (Verbundkoordination: H. Brenner, DKFZ); H.-H. König (Gesundheitsökonomie, Hamburg)

Laufzeit: 2016 - 2019

Gefördert von:

Publikation: Wild B, Heider D, Schellberg D, Böhlen F, Schöttker B, Muhlack DC, König HH, Slaets J. Caring for the elderly: a person-centered segmentation approach for exploring the association between health care needs, mental health care use, and costs in Germany. PLoS One. 2019 Dec 19;14(12): e0226510.

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