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Interaktion zwischen emotionaler Reaktivität und neuronaler Belohnungsverarbeitung

bei Patienten mit komplexer posttraumatischer Belastungsstörung

Zusammenfassung

Die posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) ist eine schwerwiegende psychische Erkrankung, welche nach einem traumatischen Ereignis auftreten kann. Bei der komplexen PTBS handelt es sich um eine Unterform der PTBS, hier führen multiple, andauernde und oft interpersonelle traumatische Erlebnisse zu grundlegenden Störungen im Bereich der Affektwahrnehmung, Selbstorganisation sowie Beziehungen zu anderen. Die dysfunktionale Verarbeitung von Emotionen spielt eine fundamentale Rolle bei der Entstehung sowie Aufrechterhaltung dieser Erkrankung und führt vermutlich zu einer reduzierten Belohnungsmotivation sowie kognitiven Defiziten. Die zugrundeliegenden neuronalen Mechanismen dieser Symptome sind jedoch weiterhin unklar. Vorhergehende Studien deuten darauf hin, dass eine Hyperaktivität neuronaler Emotionsnetzwerke zu einer erhöhten Aufmerksamkeitsfokussierung auf bedrohliche Reize führt und damit auch zu einer erhöhten Angstreaktion. Ein besseres Verständnis der zugrundeliegenden psychobiologischen Mechanismen ist eine fundamentale Voraussetzung für die Erarbeitung verbesserter Behandlungskonzepte. Deshalb möchte die vorliegende Studie untersuchen, wie die durch eine erhöhte Angstreaktion bedingte dysfunktionale Zuweisung von Salienz an Umweltreize, zu einer gestörten kognitiven Verarbeitung sowie belohnungsbasierten Entscheidungsfindung führt. Hierfür wird ein experimentelles Paradigma eingesetzt, welches mithilfe der funktionellen Kernspintomographie die Untersuchung der Interaktion zwischen emotionalen, belohnungsbasierten sowie kognitiven Prozessen ermöglicht. Dies erlaubt zu überprüfen, ob eine Hyperaktivierung des Angstnetzwerkes bei Patienten mit komplexer PTBS einen kausalen Faktor für die oft beobachtete reduzierte kognitive sowie belohnungsbasierte Verarbeitung darstellt.

Projektleitung

apl. Prof. Dr. med. Christoph Nikendei, MME

Facharzt für Innere Medizin
Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie


06221 56-5888

Arbeitsgruppe:
PD Dr. phil. Dipl.-Psych. Joe Simon, apl. Prof. Dr. med. Christoph Nikendei, M.Sc. Marion Stopyra

Kooperationspartner:
Prof. Dr. Oliver Gruber, Allgemeine Psychiatrie, Heidelberg

Laufzeit: Mai 2019 bis August 2021

Gefördert von:

DE