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Screening auf Menschenhandel

im Patrick-Henry-Village Heidelberg

ZUSAMMENFASSUNG

Menschenhandel beinhaltet die „Anwerbung, Beförderung, Beherbergung oder Aufnahme von Personen durch die Androhung von Gewalt, Nötigung, Entführung, Täuschung [...] zum Zweck der Ausbeutung“. Dadurch erleben Betroffene eine enorme Verletzung ihrer Menschenrechte, da sie unter Zwang, Drohung und Täuschungen wirtschaftlich oder sexuell ausgebeutet werden. Hierfür besonders gefährdet sind Schutzsuchende und Menschen, die als ungelernte Arbeitskräfte nach Deutschland immigrieren. Für die Opfer entstehen sowohl schwere psychische als auch körperliche Folgen, wie eine Angst- oder Traumafolgestörung. Um die individuellen und gesellschaftlichen Folgen zu minimieren, sollten geflüchtete Überlebende von Menschenhandel möglichst früh im Asylverfahren identifiziert werden.

Ziele des vorliegenden Projektes sind (1) die frühe Identifizierung von Betroffenen von Menschenhandel durch die Implementierung und Evaluierung eines Screeningverfahrens, das möglichst alle Neuankömmlinge in der Erstaufnahmestelle PHV Heidelberg durchlaufen sollen, (2) der Aufbau von Kooperationen mit Fachberatungsstellen und anderen wichtigen Akteuren in diesem Bereich, (3) Schulungen von Mitarbeitenden verschiedener Landeserstaufnahmestellen in Baden-Württemberg zum Thema Menschenhandel und (4) die Verstetigung des Screenings sowie (5) eine Einschätzung über die mögliche Ausweitung auf andere Landeserstaufnahmestellen. Angekoppelt daran findet eine umfassende Studie zur Identifizierung, den Erfahrungen und dem Unterstützungsbedarf von Schutzsuchenden mit Menschenhandelserfahrungen statt (RE-TRA-C-Studie).

Projektleitung

apl. Prof. Dr. med. Christoph Nikendei, MME

Facharzt für Innere Medizin
Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie


Projektkoordination

Kooperationspartner: In Kooperation mit dem Regierungspräsidium Karlsruhe

Laufzeit: Juli 2021 – Juni 2023

Gefördert von:

DE