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Selbstkritik als Veränderungsmechanismus in der Psychotherapie

Zusammenfassung

Selbstkritik spielt eine zentrale Rolle für die Entwicklung psychischer Störungen und hat zudem einen negativen Einfluss auf den Behandlungserfolg im Rahmen einer Psychotherapie. Es besteht jedoch eine Forschungslücke über den genauen Mechanismus, durch den selbstkritische Überzeugungen negativ auf die Gesundung psychisch kranker Patienten wirken. Daher hat die geplante Promotion zum Ziel, Selbstkritik als Veränderungsmechanismus in der Psychotherapie zu untersuchen. In einer ersten Studie soll zunächst ein systematisches Review mit Metaanalyse einen umfassenden Überblick über die bisherige Forschung zum Zusammenhang zwischen Selbstkritik und dem Behandlungserfolg von Psychotherapie vermitteln. Eine daran anschließende, empirische Studie soll prüfen, inwiefern die Reduktion von Selbstkritik während einer Psychotherapie zu einer Gesundung im Sinne einer Symptombesserung führt.

Dazu wird zunächst ein innovatives Fremdbeurteilungsinstrument zur Erfassung von selbstkritischen Einstellungen entwickelt. Zur Prüfung der kausalen Hypothese, dass eine Verbesserung der Selbstkritik zur Gesundung führt, wird ein längsschnittliches Design mit mehreren Messungen gewählt, um durch die Berücksichtigung der korrekten zeitlichen Abfolge den gegenseitigen Einfluss von Selbstkritik und Symptomatik modellieren zu können. Dies soll auf der Datenbasis eines Randomized-Controlled-Trial (RCT) der Psychotherapie von 66 depressiven Patienten erfolgen (Therapiebänder aus der Münchner Psychotherapiestudie). Es ist zu erwarten, dass die gewonnenen Erkenntnisse wesentlich zum Verständnis, wie Psychotherapie wirkt, beitragen können und Psychotherapeuten für die Bedeutung selbstkritischer Prozesse im Rahmen ihrer klinischen Tätigkeit sensibilisieren werden.

Projektleitung

Arbeitsgruppe:
M.Sc. Christina Löw, Dr. rer. nat. Ulrike Dinger-Ehrenthal, Prof. Dr. Henning Schauenburg

Kooperations-/Verbundpartner:
Prof. Dr. Dr. Dorothea Huber, Günther Klug (Münchner Psychotherapiestudie)

Laufzeit: insgesamt 3 Jahre

Gefördert von: Individualstipendium der Landesgraduiertenförderung (LGF)

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