Kliniken &… Institute Institut für… Labordiagnostik Molekular-cytogenetisch… Methodenspektrum

Nachweis numerischer Chromosomenaberrationen

(Interphase-FISH)

Durch die Hybridisierung spezifischer DNA-Sonden - bevorzugt aus der Zentromerregion der Chromosomen - kann eine Veränderung der Kopienzahl bestimmter Chromosomen direkt am Zellkern bestimmt werden.

Nachweis struktureller Chromosomenaberrationen

Das Labor verfügt neben kommerziellen Sondensätzen über ein breites Spektrum unterschiedlicher DNA-Sonden zur spezifischen Darstellung ganzer Chromosomen (chromosomenspezifische Painting-Sonden) und chromosomaler Subregionen (Sonden für die Subtelomerregionen, einzelne Gene und spezifische Banden). Aufgrund der langjährigen Erfahrung in der Anwendung von Vielfarben-FISH-Protokollen können bei gezielten klinischen Fragestellungen bis zu 7 unterschiedliche Sonden simultan hybridisiert werden.

Mikrodeletionssyndrome

Williams-Beuren-Syndrom: FISH mit einem Sondensatz für Chromosom 7q11.2 (ELN/LIMK1/D7S613, rot) und einer Referenzsonde für Chromosom 7q31 (D7S486/D7S522, grün) zeigt eine 7q11.2 Mikrodeletion auf einem Chromosom 7.

Tabelle: Mikrodeletionssyndrome

Subtelomer-Analyse

Bei 5-10% aller Patienten mit psychomotorischer Retardierung und Dysmorphien bzw. Organfehlbildungen unklarer Genese können lichtmikroskopisch nicht sichtbare Veränderungen der Chromosomenenden als Ursache angenommen werden. Bei der Subtelomer-Analyse werden BAC- und PAC-Klone als Sonden zur spezifischen Darstellung aller Chromosomenenden, mit Ausnahme der kurzen Arme der akrozentrischen Chromosomen, zur FISH eingesetzt. Aufgrund des erheblichen Untersuchungsaufwands sollte zuvor eine Karyotypisierung (Auflösung: ca. 500 Banden) erfolgt sein und die Indikationsstellung im Rahmen der Vorstellung des Patienten in einer genetischen Beratung erfolgen.

Pränataler Schnelltest

Pränataler Schnelltest: Hybridisierung des Sondensatzes (1) für die Chromosomen 13 (LSI 13, grün) und 21 (LSI 21, rot) sowie des Sondensatzes (2) für die Chromosomen X (DXZ1, grün), Y (DYZ3, rot) und 18 (D18Z1, blau) zeigen in den Fruchtwasserzellkernen einen für die o. g. Sonden unauffälligen weiblichen Karyotyp.

Die Interphase-FISH Analyse an Fruchtwasserzellkernen ermöglicht eine rasche Abklärung der häufigsten numerischen Chromosomenanomalien des Menschen (Trisomien der Chromosomen 21, 18 und 13 sowie numerische Anomalien der Geschlechtschromosomen wie z.B. Monosomie X und Klinefelter-Syndrom). Das Ergebnis liegt in der Regel am nächsten Tag vor. Der Pränatale Schnelltest kann jedoch keine Karyotypisierung ersetzen, da in aller Regel keine chromosomalen Strukturanomalien erfasst werden. Zudem ist bei Mosaiken die diagnostische Aussagekraft des Tests eingeschränkt. Der Pränatale Schnelltest wird von den Krankenkassen nicht bezahlt und muss daher als IGeL-Leistung der Patientin in Rechnung gestellt werden.

Tumorcytogenetik (Interphase-FISH)

Zahlreiche maligne hämatologische Erkrankungen des Menschen weisen charakteristische numerische und/oder strukturelle Aberrationen auf, die von diagnostischer, prognostischer und therapeutischer Relevanz sind. Für eine cytogenetische Untersuchung ist die Präparation von Metaphasechromosomen unerlässlich, die spontane Teilungsaktivität leukämischer Zellen in vitro ist jedoch dafür nicht immer ausreichend. Durch die Hybridisierung spezifischer tumorrelevanter DNA-Sonden ist eine Diagnostik numerischer (Bild) und struktureller Chromosomenveränderungen (Bild) auch direkt am Zellkern möglich (Interphase-FISH).

Tabelle: Hämatologische Erkrankungen

Für telefonische Auskünfte steht Ihnen Frau Dr. A. Jauch gerne zur Verfügung (Tel.: 06221 56-5407 / -5063)

Multiplex-Fluoreszenz in situ Hybridisierung (M-FISH)

Die M-FISH-Technik ermöglicht die Darstellung aller Chromosomen des Menschen in 24 unterschiedlichen Farben. Die Methode basiert auf einer kombinatorischen Markierungsstrategie der chromosomenspezifischen Painting-Sonden, wobei unter Verwendung von 7 unterschiedlichen Fluorochromen jedes Chromosom anhand der festgelegten Einzelfarbe bzw. Farbkombination identifiziert werden kann. Indikationen für diese relativ aufwendige Methode ist die Abklärung komplex aberranter Karyotypen (Bild) oder die chromosomale Identifizierung von Markerchromosomen (Ausnahme: heterochromatische Marker und geringgradige Mosaike).

Wir empfehlen vor Erteilung eines Untersuchungsauftrags die Rücksprache mit Frau Dr. A. Jauch (Tel.: 06221 56-5407 / -5063)

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