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Forschung

Sektion Schmerzmedizin

Schmerzen mit ihren biopsychosozialen Auswirkungen sind mit einem hohen Leidensdruck für Betroffene verbunden. Der chronifizierte Schmerz stellt zudem eine der größten Belastungen für Gesundheits- und Sozialsysteme dar. Die Sektion Schmerzmedizin ist durch eine Vielzahl wissenschaftlicher Projekte an der Erforschung von Schmerzentstehung, diagnostischen Verfahren und Therapiemöglichkeiten beteiligt. Die Sektion arbeitet dabei im Rahmen von Forschungskooperationen interdisziplinär eng mit zahlreichen Kliniken, Abteilungen und Instituten des Universitätsklinikums Heidelberg sowie mit niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten zusammen. Die Sektion verfügt über eigene, großzügige Räumlichkeiten, sodass Patient*innenversorgung, Lehre und Forschung parallel durchführbar sind. Das Universitätsklinikum Heidelberg stellt vollausgestattete Computerarbeitsplätze und Zugang zu umfassender Infrastruktur für Forschung und Lehre auf Exzellenzniveau zur Verfügung.

Forschungsschwerpunkte

Neue Therapiestudie EFFECT-Back

Chronische Rückenschmerzen anpacken!

Am Universitätsklinikum Heidelberg startet eine Studie zur Therapie bei chronischen Rückenschmerzen. Dabei werden zwei psychologische Methoden zur Behandlung von Rückenschmerzen miteinander verglichen, die sich in vorherigen Studien als sehr effektiv erwiesen haben. Das Ziel beider Methoden ist es, wieder an allen Aktivitäten des Lebens teilzunehmen und Bewältigungsstrategien zum Umgang mit quälenden Rückenschmerzen zu erlernen. Langfristig können dadurch laut bisheriger Befunde Schmerzen reduziert und die Lebensqualität gesteigert werden.

Im Rahmen der Studie werden am Schmerzzentrum der Klinik für Anästhesiologie und in der Ambulanz der Abteilung medizinische Psychologie 100 Einzel-Therapieplätze angeboten. Die Behandlung besteht aus 18 Terminen, die in der Regel einmal wöchentlich in Heidelberg stattfinden. Für die Teilnehmer entstehen keine Kosten. Neben der Teilnahme an der Behandlung gehört das Ausfüllen von Fragebögen und Tests, die der Forschung dienen, zur Voraussetzung für die Teilnahme. 

Das Projekt wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert. Interessenten für dieses Behandlungsangebot finden weitere Informationen auf unserer Website und können telefonisch unter 06221 56-310064 oder per E-Mail Kontakt mit dem Studienteam aufnehmen.

RELIEF-Projekt

Behandlung chronifizierter Schmerzen in der Hausarztpraxis

Hausärztliche Praxen spielen bei Erkennung und Behandlung von Patient*innen mit chronischen Schmerzen in Deutschland eine besonders wichtige Rolle: Hausärzt*innen haben oft eine langjährige Beziehung zu ihren Patient*innen und kennen die medizinische und persönliche Vorgeschichte sowie die soziale Situation. Sie sind häufig die erste Anlaufstelle für Gesundheitsfragen, Aufklärung und Prävention und für viele Patient*innen die Hauptverordnenden ihrer Medikamente. Dies sind optimale Voraussetzungen für die Behandlung von Patient*innen mit chronischen Schmerzen, jedoch stellt die Umsetzung eines ganzheitlichen, am biopsychosozialen Modell orientierten Schmerzmanagements Hausärzt*innen auch vor Herausforderungen.

Ziel des vom BMBF geförderten 5-Jahres-Projekts RELIEF (Resource-oriented case management to implement recommendations for patients with chronic pain and frequent use of analgesics in general practices) ist es, ein Case-Management-Programm für die hausärztliche Versorgung von Patient*innen mit chronischen nicht-tumorbedingten Schmerzen (CNTS) zu entwickeln und zu evaluieren.  Dieses soll der Umsetzung  evidenzbasierter Best-Practice-Empfehlungen aus vier Kernbereichen des Schmerzmanagements dienen:

1. Assessment und Monitoring

2. Edukation und Unterstützung der Patient*innen

3.  Förderung von Selbstfürsorge (nicht-medikamentöse Maßnahmen, die Patient*innen mit CNTS selbst durchführen können)

4.  Rationale Pharmakotherapie

Qualitative Schmerzforschung

Multidimensionale Phänomene wie Schmerz lassen sich schwer in Zahlen quantifizieren. Die qualitative Schmerzforschung stellt daher lebensweltliche Realitäten und subjektive Wahrnehmung von Patient*innen in den Mittelpunkt.

Eine aktuelle Studie der Sektion Schmerzmedizin untersucht das Schmerzerleben von Patientinnen mit Endometriose. Schätzungsweise jede 10. Frau in Deutschland ist von Endometriose betroffen. Die Erkrankung ist mit Schmerzen und starken Lebenseinschränkungen verbunden. Trotzdem wird die Erkrankung weiterhin marginalisiert. Die Zeit bis zur Diagnosefindung beträgt durchschnittlich 8 Jahre. Ziel unserer aktuellen Studie ist es, das Krankheitserleben von betroffenen Patientinnen mit Endometriose nach der Nutzung einer neuartigen digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGa) zu untersuchen. Frauen mit Endometriose, denen eine DiGa (EndoApp) verschrieben wurde und die diese über 4 Wochen lang genutzt haben, sollen daher in einem freien Interview von ihren Erfahrungen berichten. Ziel ist es durch Kooperation mit anderen Forschenden die Sichtbarkeit der Erkrankung zu erhöhen und letztendlich die Therapie für betroffene Patientinnen zu verbessern. An der Teilnahme Interessierte melden sich bitte per E-Mail.

Chronischer Singultus

Das Zentrum für Chronischen Singultus ist weltweit die einzige Ambulanz, die sich speziell mit dem Thema Schluckauf beschäftigt. Das Zentrum für Chronischen Singultus ist ein Einzelzentrum des Zentrums für Seltene Erkrankungen (ZSE) des Universitätsklinikums Heidelberg (Sprecher: Prof. Dr. med. Prof. h.c. mult. (RCH) Georg Friedrich Hoffmann).

Für Patient*innen mit chronischem Singultus und ihre Angehörigen ist es häufig kein Leichtes, einen Arzt zu finden, der sich mit ihrer Erkrankung auskennt. Es folgt eine Odyssee von Arzt zu Arzt, unter Umständen zahlreiche Diagnosen und erfolglose Therapien.

Momentan arbeitet die Ambulanz für Chronischen Singultus daran, eine weltweit einzigartige Datenbank aufzubauen, um die Therapie des chronischen Schluckaufs zu validieren und zu verbessern.

Sind Sie als Patient*in daran interessiert, mit Ihren Daten die Forschung zu unterstützen, melden Sie sich bitte per E-Mail.

Vorträge und Fachartikel

Die Sektion Schmerzmedizin publiziert regelmäßig neben Originalien auch Fortbildungen über schmerzmedizinische Themen. Außerdem sind die Mitglieder regelmäßig Vortragende an Kongressen und Fortbildungsveranstaltungen.

Für Anfragen bezüglich Fortbildungen oder Vorträgen melden Sie sich bitte per E-Mail.

Promotion

Bewerbung zur Promotion in der Sektion Schmerzmedizin richten Sie bitte mit Lebenslauf per E-Mail an uns.

Mitglieder der Arbeitsgruppe

Arbeitsgruppenleiter

  • Portrait von Priv.-Doz. Dr. med. Jens Keßler
    PD Dr. med. Jens Keßler
    Schwerpunkt

    Leitung Sektion Schmerzmedizin

Wiss. Mitarbeiter/-innen

Frau Elena Rettweiler

Frau Jessica Wagner


Prof. Dr. Beate Ditzen, Institut für Medizinische Psychologie, Universitätsklinikum Heidelberg

Prof. Dr. Julia Glombiewski, Abteilung für Psychologie des Erwachsenenalters, Rheinland-Pfälzische Universität Landau

PD Dr. Cornelia Strassner, Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung Universitätsklinikum Heidelberg

Prof. Dr. Ariane Germayer, Klinik für Gynäkologische Endokrinologie und Fertilitätsstörungen, Universitätsklinikum Heidelberg

Prof. Dr. Markus Wallwiener, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsklinikum Heidelberg

Prof. Dr. Stefanie Wallwiener, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsklinikum Heidelberg

Dr. phil. Andrea Züger, Sektion für translationale Medizinethik, Medizinische Onkologie, Universitätsklinikum Heidelberg, Nationales Centrum für Tumorerkrankungen, Heidelberg

Studienzentrum DFG

Advisory Board BMBF

Stiftung und Preise der Medizinischen Fakultät Heidelberg

Stiftung der Landesbank Baden-Württemberg

Stiftung Heidelberger Chirurgie