PET/CT

Nuklearmedizin

Erklärung

Indiziert zur Tumorsuche bzw. -lokalisation, bei der Frage nach der Effizienz einer Chemotherapie.

Das Grundprinzip der PET-Untersuchung unterscheidet sich nicht von dem anderer nuklearmedizinischen Verfahren (Szintigraphie, SPECT). Der Patient erhält auch hierbei ein Radiopharmakon und wird nach einer bestimmten Anreicherungsphase mit dem PET-Scanner untersucht. Die Besonderheit der PET ergibt sich aus der Zerfallsart der verwendeten Radioisotope. Aus den Atomkernen werden sog. Positronen emittiert, die nach einer kurzen Strecke von ca. 1 mm jeweils auf ein Elektron treffen und sich mit diesen unter Aussendung zweier hochenergetischer Photonen gegenseitig auslöschen. Diese als Vernichtungsstrahlung bezeichneten Photonen fliegen entgegengesetzt auseinander und werden von dem ringförmigen PET-Scanner detektiert. In seiner Form erinnert dieser an einen großen Computertomographen. Der große Vorteil dieser Methode im Vergleich zu den anderen Verfahren ist die hohe räumliche Auflösung, so dass bereits sehr kleine Läsionen im Organismus erfasst werden können. Die chemischen Elemente, die als Radioisotope verwendet werden, lassen die Markierung von Substanzen zu, die nicht oder nur kaum von im Organismus natürlich vorkommenden Verbindungen abweichen. Damit gelingt es, bestimmte biochemische und physiologische Vorgänge im Gewebe bildlich darzustellen. In der Regel wird FDG (18FluorDesoxyGlukose) verwendet, womit schon sehr kleine Gewebemengen mit einem erhöhten Glukose-Metabolismus (insbesondere Tumore und Metastasen) darstellbar sind. Bei der PET-Untersuchung des Hirns interessieren besonders Areale mit einem verminderten Glukose-Stoffwechsel, z.B. im Rahmen der Epilepsie- und Demenz-Diagnostik. Im Rahmen klinischer Studien befinden sich auch andere Radiopharmaka bereits in der Anwendung, so z.B. Fluorthymidin, ein ebenfalls mit 18F markiertes Nukleosid, das als Proliferationsmarker dient.

Bei einer Ganzkörperuntersuchung wird dem Patienten das Radiopharmakon auf einer Ruheliege intravenös injiziert. Die Wartezeit bis zur Untersuchung (Anreicherungsphase) beträgt 1 h und ist in entspanntem Zustand in einem abgedunkeltem Raum zu verbringen, muskuläre Anstrengungen sind zu vermeiden. Die anschließenden Aufnahmen dauern 20 bis 30 min. Wenn es die Untersuchung erfordert, daß die Tracerapplikation auf dem Untersuchungsbett erfolgt, ist der Patient angehalten, locker und möglichst ohne Bewegungen etwa 90 Minuten zu liegen. Ansonsten dauern die Untersuchungen zwischen 30 und 60 Minuten, dazu kommt eine Speicherzeit von 30 bis 45 Minuten.

 

In der Regel kann der Patient seine Medikation wie gewohnt weiterführen. Da die Untersuchung mit niedrigem Blutglukosespiegel, d.h. in nüchternem Zustand erfolgen sollte, kann bei Diabetikern ein Aussetzen von oralen Antidiabetika erforderlich sein. Insulinpflichtige Diabetiker können ihr morgendliches Insulin spritzen und die BE-Anzahl der Morgenmahlzeit etwas reduzieren oder nüchtern bleiben und die Insulindosis entsprechend anpassen. Wir bitten, bei der Zuweisung eines an Diabetes mellitus erkrankten Patienten dies mitzuteilen und eventuell mit einem Arzt des PET-Zentrums Rücksprache zu halten. 

Wegen der Kurzlebigkeit der Radiopharmaka ist das pünktliche Erscheinen des Patienten zum Untersuchungstermin unbedingt notwendig.

Der Patient soll einen basalen Blutglukosespiegel aufweisen und gut hydriert sein. Dazu soll er mindestens 5 Stunden lang vor der Untersuchung fasten und reichlich ungezuckerte Getränke (am besten Mineralwasser) zu sich nehmen. Körperliche Anstrengungen sind zu vermeiden. Der Patient muß die recht lange Liegedauer am Untersuchungsbett tolerieren können. Neben eventueller Analgetikagabe im Falle von Wirbelsäulenbeschwerden kann auch eine leichte Sedierung erforderlich sein, da manche Patienten im Scanner zu Klaustrophobie neigen.

Komplikationen / Risiken

Das üblicherweise eingesetzte Radiopharmakon FDG hat keinerlei Nebenwirkungspotential. In seltenen Einzelfällen werden Substanzen verwendet, die zwar prinzipiell Unverträglichkeitsreaktionen hervorrufen könnten, aber in so geringen Mengen eingesetzt werden, dass ihr Nebenwirkungspotential ebenso gering ist wie bei den in der konventionellen Nuklearmedizin verwendeten Radiopharmaka.

Durch die kurzen Halbwertszeiten der für PET verwendeten Radioisotope ist die Strahlenbelastung für Patienten und Pflegepersonal auf den Stationen gering. Schwangerschaft und Stillzeit stellen jedoch eine Kontraindikation dar.