Pro-ACT

Urologische Klinik

minimal-invasiv

Erklärung

Die ProACT-Methode ist ein einfaches minimal invasives Verfahren zur Therapie von konservativ nicht mehr ausreichend therapierbarer Harninkontinenz. Das Pro-ACT-System besteht aus zwei kleinen implantierbaren Ballons. Diese Ballons werden während eines kurzen operativen Eingriffs beidseits neben der Harnröhre platziert.

Die Platzierung der 2 kontrastmittelgefüllte Silikonballons erfolgt über einen kleinen Dammschnitt. Dies geschieht unter Röntgenkontrolle. Kleine Schläuche, über die diese Ballons in Zukunft aufgefüllt werden können, werden im Hodensack platziert. Diese stehen dann für spätere Anpassungen des Pro-ACT-Systems an den Bedürfnissen des Patienten zur Verfügung.

Die Ballons schützen vor unwillkürlichem Harnabgang, indem sie die Harnröhre am Blasenausgang komprimieren. Zum Wasserlassen genügt weiterhin ein normaler Blasendruck, um die Blase zu entleeren. Der durch die Ballons erzeugte Widerstand schützt jedoch vor unwillkürlichem Harnverlust, wie etwa beim Niesen oder Husten.

Die Kontinenz lässt sich postoperativ an die individuellen Bedürfnisse des Patienten anpassen. Diese Anpassung erfolgt einfach und zwar im Rahmen einer ambulanten Vorstellung. Mit einer Spritze kann der Füllzustand der Ballons und damit der Widerstand auf die Harnröhre entsprechend geändert werden.

Die Implantation des Pro-ACT-Systems dauert zirka 30 Minuten. Danach wird ein Blasenkatheter für einige Stunden belassen. Unmittelbar nach Entfernung des Katheters ist das primäre Ergebnis festzustellen. Der Patient kann bereits am Tag nach dem Eingriff entlassen werden. 4 bis 6 Wochen danach erfolgt die erste Anpassung des Systems. Danach werden die Anpassungen tagesweise bzw. wochenweise durchgeführt. Üblicherweise sind 2 bis 3 Anpassungen notwendig. Das Ziel ist den Harnröhrenwiderstand so anzupassen, dass der Patient einerseits kontinent (trocken) ist und anderseits das Wasserlassen ohne Probleme geht.