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Forschung

Akutes respiratorisches Versagen, lungenprotektive Beatmung und extrakorporale Eliminationsverfahren

Forschungsschwerpunkt

Akute respiratorische Insuffizienz; lungenprotektive Beatmungsdrücke im ARDS und/oder bei erhöhtem intraabdominellen Druck (IAP); extrakorporale Eliminationsverfahren experimentell und beim septischen Intensivpatienten

Die mechanische Beatmung bei Patienten mit akuter respiratorischer Insuffizienz bis zum Atemversagen (acute respiratory distress syndrome, ARDS) kann lebensrettend sein. Paradoxerweise kann die mechanische Beatmung jedoch auch eine so genannte beatmungsinduzierte Lungenschädigung (ventilator induced lung injury, VILI) verursachen, welche die Morbidität und Mortalität erhöhen kann. Eine sogenannte lungenprotektive Beatmung bezieht sich zumeist auf eine Strategie durch eine Begrenzung des Atemzugvolumens und des inspiratorischen Atemwegsdrucks eine Reduktion des VILI zu erreichen. Interessanterweise wird die protektive Rolle des positiven end-expiratorischen Druckes (positive end-expiratory pressure, PEEP) bereits in der Erstbeschreibung des ARDS im Jahre 1967 erwähnt. Nach wie vor ist jedoch die Rolle des PEEP für die Lungenprotektion nicht schlüssig geklärt und Grund zahlreicher kontroverser Diskussionen. Zumeist wird eine an der Oxygenierung orientierte, nicht-individualisierte Titration des PEEP als Ursache für die bisherige fehlende Evidenz einer Lungenprotektion durch PEEP angenommen. Daneben ist der Effekt einer PEEP Beatmung vorwiegend an Patienten mit ARDS untersucht worden und nicht an der Mehrzahl von Beatmungspatienten ohne ARDS.

Außerdem ist neben der invasiven Beatmung die Entwöhnung von dieser zu betrachten. Hierbei gibt es auch noch nicht vollkommen geklärt, ob eine Extubation mit oder ohne PEEP vorteilhaft ist.

Extrakorporale Eliminationsverfahren finden immer mehr ihren Einzug auf den Intensivstationen. Der Einsatz und der Umgang mit diesen Verfahren besonders bei septischen Intensivpatienten in der Niereninsuffizienz bleiben kritisch zu hinterfragen.

Personen

Portrait von Dr. med. Mascha Fiedler
PD Dr. med. Mascha Fiedler-Kalenka, MBA

Bereichsoberärztin Interdisziplinäre Operative Intensivstation Chirurgie


Aktuelle Projekte

  • TUBOMIC Trail (Influence of an endotracheal tube on the respiratory microbiome trial), Kooperationspartner: Dr. Sébastien Boutin, Dept. für Infektiologie, medizinische, Mikrobiologie und Hygiene, Universitätsklinikum Heidelberg; DZL (Deutsches Zentrum für Lungenforschung), Judith Schenz, Laborleitung, Klinik für Anästhesiologie, Doktorandin: Anna Pilkowski, Doktormutter: PD Dr. med. M. Fiedler-Kalenka, MBA
  • HEMOXISE Trail (HEMoadsorption with OXIris in Septic shock with cytocinE storm- a randomized controlled trial), Kooperationspartner: Dr. med. Christian Nußhag, Nierenzentrum Heidelberg, Universitätsklinikum Heidelberg, Judith Schenz, Laborleitung, Klinik für Anästhesiologie, Doktoranden: Yannick Dunkel und Maximilian Peters, Doktormutter: PD Dr. med. M. Fiedler-Kalenka, MBA
  • Bedeutung und Implementierung eines SBTs auf einer operativen Intensivstation, retrospektive Datenanalyse, Doktorandin: Marianna Desantis, Doktorvater: Prof. Dr. med. Ch. Lichtenstern
  • Zytokinadsorption im septischen Schock - eine retrospektive Analyse an einem chirurgischen Intensivpatienten-Kollektiv, Doktorand: Dr. med. univ. Benjamin Theisen, Doktorvater: Prof. Dr. med. Ch. Lichtenstern
  • Intravenöse Sedierung von Intensivpatienten mit Lormetazepam, Doktorand: Christian Marx, Doktorvater: Prof. Dr. med. Ch. Lichtenstern
  • PRiVENT-Studie (Prävention invasiver Ventilation durch Früherkennung und frühzeitige Intervention bei Risikopatienten) teilnehmendes Zentrum

Kooperationen

  • Dr. Sébastien Boutin, Dept. für Infektiologie, medizinische, Mikrobiologie und Hygiene, Universitätsklinikum Heidelberg
  • Judith Schenz, Laborleitung, Klinik für Anästhesiologie
  • Dr. med. Christian Nußhag, Nierenzentrum Heidelberg, Universitätsklinikum Heidelberg
  • PD Dr. med. Armin Kalenka, wissenschaftlicher Mitarbeiter, Kreiskrankenhaus Bergstrasse, Heppenheim
  • Prof. Dr. med. Ralf Müllenbach, Direktor der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie, Klinikum Kassel
  • Prof. Dr. med. Beat Müller, Allgemein-, Viszeral-und Transplantationschirurgie, Universitätsklinikum Heidelberg
  • PD Dr. med. Felix Nickel, Allgemein-, Viszeral-und Transplantationschirurgie, Universitätsklinikum Heidelberg
  • Dr. med. Michael Müller, Pneumologie und Beatmungsmedizin, Thoraxklinik Universitätsklinikum Heidelberg
  • Dr. med. Alexander Supady, Innere Medizin, Kardiologie, Notfallmedizin, Universitätsmedizin Freiburg
  • Univ.-Prof. Dr. med. Patrick Meybohm, Direktor der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie, Universitätsklinikum Würzburg
  • PD Dr. med. Christopher Lotz, Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie, Universitätsklinikum Würzburg
  • Prof. Dr. med. Philipp Lepper, Klinik für Pneumologie, Allergologie und Intensivmedizin, Universitätsklinik des Saarlandes
  • PD Dr. med. Harry Magunia, Universitätsklinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, Universitätsklinikum Tübingen
  • Willi Wagner, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Universitätsklinikum Heidelberg

Förderungen

  • DZL (Deutsches Zentrum für Lungenforschung)
  • Stiftung für Chirurgie