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„Trotz allem: Familie! Wege aus der Krise“

Bei „Medizin am Abend“ am 11. Dezember 2013 mit Professor Dr. Manfred Cierpka geht es - rechtzeitig zum Weihnachtsfest - um die Familie, ihre Krisen und wie man sie bewältigen kann

Der letzte Vortrag der Veranstaltungsreihe „Medizin am Abend“ vor Weihnachten und in diesem Jahr ist der Familie gewidmet. Am 11. Dezember befasst sich der renommierte Heidelberger Familienforscher und Psychotherapeut Professor Dr. Manfred Cierpka mit der Lebensform, die unsere Gesellschaft nach wie vor zusammenhält: Denn allen Widrigkeiten und Zweifeln an der Familie zum Trotz leben heute 85 Prozent der Kinder und Jugendlichen bis zu ihrem 18. Lebensjahr mit ihren leiblichen Eltern zusammen. Unter dem Titel: „Trotz allem Familie! Wege aus der Krise“ zieht der Ärztliche Direktor des Instituts für Psychosomatische Kooperationsforschung und Familientherapie am Universitätsklinikum Heidelberg eine Bilanz zur Situation der Familie in unserer Gesellschaft – im Spannungsfeld zwischen der Selbstverwirklichung Erwachsener, der Vielfalt der Lebensformen und der ungebrochenen Sehnsucht aller Menschen nach Geborgenheit. Und er stellt Möglichkeiten der Beratung, der Begleitung und Behandlung vor, die den Familien bei der Prävention und der Bewältigung von Problemen und Krisen helfen.

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Familien sind nach wie vor die Keimzellen unserer Gesellschaft, aber sie haben es immer schwerer. „Vieles deutet darauf hin, dass die Spannungen zwischen den individuellen und den familiären Interessen zugenommen haben und die Familien häufig überfordert sind“, sagt Professor Cierpka. Familiendiagnostik als erster Schritt aus der Krise Von einer generellen Krise scheinen auch die stagnierenden Geburtenzahlen trotz finanzieller Anreize zu künden. Was steckt dahinter? Die Grundbedingungen für Familie, so Professor Cierpka, haben sich verändert: Die höhere Mobilität im Berufsleben fordert ihren Tribut; eine strukturelle Rücksichtslosigkeit der modernen Arbeitswelt – vor allem Defizite bei Kinderbetreuung und flexibler Arbeitszeit – erschwert das Familienleben. Erst allmählich findet ein Umdenken statt: Politik und Arbeitgeber sind aufgewacht, die Bedürfnisse von Eltern und Kindern werden wahrgenommen und zum Teil berücksichtigt. Doch Elternsein macht Stress: Viele haben es schwer, weil sie den wachsenden Ansprüchen an ihre pädagogischen Leistungen gerecht werden wollen. Wenn zusätzlich die Rollenverteilung zwischen den Partnern nicht klappt, nimmt der Stress weiter zu.

Wie kann überlasteten Paaren und Familien geholfen werden? „Zur Familiendiagnostik, dem ersten Schritt vor einer Therapie, gehört eine psychologische Beschreibung der einzelnen Familienmitglieder. Untersucht werden dann ihre Interaktionen und die Dynamik im System Familie“, erklärt Professor Cierpka. Dabei geht es um die Familiengeschichte und um individuelle Lebensentwürfe, um unbewusste Phantasien, Wünsche und Ängste. In Beratungs- und Psychotherapiesitzungen werden sie besprochen und gemeinsam Problemlösungen erarbeitet. Aus langjähriger Erfahrung weiß Professor Cierpka: Der Einsatz für die Familie lohnt sich, denn alle brauchen und viele wollen sie.

Impressionen

Termin

Mittwoch, 11. Dezember 19 Uhr
Hörsaal Kopfklinik,
Eintritt und Parken frei.

Referent

Prof. Dr. med. Manfred Cierpka
Ärztlicher Direktor des Instituts für Psychosomatische Kooperationsforschung und Familientherapie