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Seine Herzenssache

Von der Koronaren Herzkrankheit über Herzinfarkte bis zur Herzschwäche: Herzerkrankungen sind die häufigste Todesursache in Deutschland. „Dass heute Abend so viele Menschen gekommen sind, ist deshalb nicht so falsch“, kommentierte Norbert Frey, Professor für Kardiologie am Heidelberger Universitätsklinikum, das Interesse an seinem Vortrag. 400 Zuhörer hatten vor ihm im Hörsaal der Kopfklinik Platz genommen – genau so viele, wie dort zugelassen sind. Die jüngste Ausgabe von „Medizin am Abend“, der gemeinsamen Veranstaltungsreihe von Rhein-Neckar-Zeitung und Uniklinikum, war dem Herz und seinen Erkrankungen gewidmet. 

Von der Koronaren Herzkrankheit über Herzinfarkte bis zur Herzschwäche: Herzerkrankungen sind die häufigste Todesursache in Deutschland. „Dass heute Abend so viele Menschen gekommen sind, ist deshalb nicht so falsch“, kommentierte Norbert Frey, Professor für Kardiologie am Heidelberger Universitätsklinikum, das Interesse an seinem Vortrag. 400 Zuhörer hatten vor ihm im Hörsaal der Kopfklinik Platz genommen – genau so viele, wie dort zugelassen sind. Die jüngste Ausgabe von „Medizin am Abend“, der gemeinsamen Veranstaltungsreihe von Rhein-Neckar-Zeitung und Uniklinikum, war dem Herz und seinen Erkrankungen gewidmet. 

„Die Kardiologie ist das Herzstück der inneren Medizin“, erklärte Prof. Markus Weigand aus dem Klinik-Vorstand in seiner Begrüßung. Frey nutzte den Abend, um sein Publikum mit allerhand Wissen zur Vorbeugung und Behandlung von Herzkrankheiten auszustatten. All das wusste er nicht nur verständlich zu erklären, sondern mit Illustrationen, Grafiken oder Bildern aus dem CT auch anschaulich darzustellen, sodass er die Besucher nicht nur umfassend informierte, sondern auch gut unterhielt. Obwohl das Thema ernst ist, kam am Donnerstagabend wenig Trübnis auf, denn Frey stellte positive Entwicklungen in den Mittelpunkt seines Vortrags. Dazu gehörte, dass die Sterblichkeit infolge von Herzinfarkten seit Jahren sinkt, dass Stents zur Stabilisierung von Gefäßen besser geworden sind („wir verwenden fast nur noch medikamentenbeschichtete Stents, die die Wiederverengung von Gefäßen verhindern“) und dass die Eingriffe immer schonender für Patienten werden – so lassen sich inzwischen auch Herzklappen-Prothesen immer öfter an Ort und Stelle platzieren, indem man sie per Katheter durch die Gefäße der Patienten schiebt („Tavi- Eingriff“).

Erbaulich auch, dass es nie zu spät ist, an den Stellschrauben des eigenen Risikos zu drehen. „Ein 70-Jähriger hat eine vierprozentige Chance, 90 Jahre alt zu werden, wenn alle Risikofaktoren gegeben sind“, sagte Frey: hohe Cholesterinwerte, Bluthochdruck, ein genetisches Risiko, Diabetes, Übergewicht, Bewegungsmangel, Zigarettenkonsum. Wenn keiner der Risikofaktoren vorliegt, stehen die Chancen hingegen schon bei 54 Prozent. „Es lohnt sich also immer, aktiv zu werden“, resümierte der Kardiologe – auf manches hat man Einfluss. Allerdings: Auch gesunde, sportliche 40-Jährige können einen Herzinfarkt erleiden. „Alle Studien zeigen: Es besteht ein direkter Zusammenhang zwischen Herzinfarkten und dem LDL-Cholesterin.“ Wie sich der Spiegel senken lässt, beschäftigte auch das Publikum, das ihn dazu mit Fragen löcherte. Frey verwies auf Statine und weitere Medikamente in Form von Tabletten oder auch Spritzen. Auch Sport wirkt sich günstig aus – jedoch nur in Maßen. Ein Fazit des Abends ist also auch, dass man sich an Winston Churchill besser kein Beispiel nimmt. Denn auf die Frage, wie er so alt geworden sei, soll der britische Staatsmann geantwortet haben: „Kein Sport, nur Frauen und Whiskey.“

Beitrag: Julia Lauer, RNZ

Stichwort Cholesterin

Cholesterin ist im Körper in Zellwänden enthalten, es sorgt für den Aufbau von Hormonen und die Bildung von Gallensäure. LDL-Cholesterin aber begünstigt Ablagerungen in den Gefäßen. „Je niedriger, desto besser“, gab Frey hier als Motto aus. Aber was heißt das? 

Der Zielwert des LDL-Cholesterins variiert je nach Gesundheitszustand und Risikofaktoren. „Wir versuchen, hier individuelle Ziele festzulegen“, sagte Frey. So kann der Zielwert für einen Menschen mit geringem Risiko bei unter 100 Milligramm pro Deziliter Blut liegen, nach mehreren Infarkten aber unterhalb von 40. 

Impressionen des Abends

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Quelle der Bilder: Phillipp Rothe

Referent

Professor Norbert Frey
Ärztlicher Direktor der Klinik für Kardiologie, Angiologie und Pneumologie am Universitätsklinikum Heidelberg