Minimal-invasive Operation der Hernien

Sektion Minimal Invasive und Roboter-assistierte Chirurgie

minimal-invasiv, laparoskopisch

Erklärung

Skizze der Leistenbruchregionen (A + B)

Die operative Versorgung von Leistenhernien ist der häufigste chirurgische Eingriff in der westlichen Welt. Es stehen verschieden unterschiedliche Operationstechniken zur Verfügung, wobei sich in den letzten Jahren die Techniken durchgesetzt haben, bei denen der Defekt in der Bauchwand durch die Implantation eines Kunststoffnetzes verschlossen wird.

Dieses Kunststoffnetz kann entweder auf konventionellem Wege, d.h. über einen Schnitt in der Leiste eingebracht werden, oder aber in minimal-invasiv, gewissermaßen von innen. Im Vergleich zu den konventionellen Operationstechniken, bei denen die Bauchwand lediglich durch Nähte verschlossen wird, bietet die Verwendung eines Kunststoffnetzes den entscheidenden Vorteil einer stabileren und dauerhaften Reparatur. Unverträglichkeiten dieser Kunststoffnetze sind nicht bekannt, so dass deren Einsatz bei Erwachsenen unbedenklich ist.

Im Vergleich zu den offenen, ein Netz verwendenden Operationsverfahren bietet die minimal-invasive Technik den entscheidenden Vorteil einer weiteren Reduzierung der Schmerzhaftigkeit nach der Operation. Diese verminderte Schmerzhaftigkeit betrifft nicht nur die Zeit unmittelbar nach der Operation, sondern ist auch langfristig nachweisbar. Das Problem des chronischen Leistenschmerzes nach einer Leistenhernienoperation ist im Vergleich zu den offenen Verfahren deutlich reduziert. Während chronische Leistenschmerzen nach offener Leistenhernienreparatur bei einem nicht unerheblichen Teil der Patienten auftreten, sind nach laparoskopischer Hernienoperation nur wenige, einzelne Patienten betroffen.

Die Ursache für die verminderte Schmerzproblematik ist wahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass bei der minimal-invasiven Hernienoperation die einzelnen Schichten der Bauchwand nicht durchtrennt werden und somit eine weitaus geringere Narbenbildung resultiert. Darüber hinaus werden die die Leiste durchziehenden Nervenstränge nicht in Mitleidenschaft gezogen oder gar durchtrennt, so dass es zu keinen schmerzhaften Nervenwucherungen in dieser sensiblen Region kommen kann.

Ein weiterer Vorteil der minimal-invasiven Technik bestehen darin, dass beidseitige Hernien im Rahmen einer Operation versorgt werden können, darüber hinaus ist die Versorgung von Rezidivleistenhernien, d.h. wiederaufgetretenen Brüchen ähnlich unproblematisch wie die Operation von erstmals aufgetretenen Hernien.

Prinzipiell werden zwei unterschiedliche Techniken der minimal-invasiven Leistenhernienreparatur unterschieden. Im Rahmen der sogenannten „TEP-Technik“ wird das Netz ohne den eigentlichen Bauchraum zu eröffnen über einen sogenannten extraperitonealen Zugang in die Leiste eingebracht. Die von uns bevorzugte „TAPP-Technik“ bedeutet, dass der Leistenbruch über eine Bauchspiegelung versorgt wird. Beide Techniken sind was die Leistungsfähigkeit angeht absolut miteinander vergleichbar, wir bevorzugen die „TAPP Technik“ auf Grund der unserer Meinung nach deutlich besseren Übersichtlichkeit während der Operation.

Der Eingriff findet im Rahmen eines kurzstationären Aufenthaltes statt, d.h. die Entlassung erfolgt je nach Wunsch des Patienten ab dem ersten Tag nach der Operation. Volle körperliche Belastung ist nach etwa einer Woche problemlos möglich.

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