Humane Papillomviren (HPV)

Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Definition der Erkrankung

Humane Papillomviren (HPV) sind die am häufigsten sexuell übertragenen Viren. Bisher sind mehr als 100 Virustypen bekannt. Man unterscheidet zwischen sog. Low-risk und high-risk Typen. Derzeit sind mindestens 13 high-risk Typen bekannt, welche bei einer dauerhaften Infektion zu Gebärmutterhalskrebs führen können.

Weitere Informationen

Ursachen

Die Übertragung von HPV erfolgt in den meisten Fällen durch sexuellen Kontakt.

Diagnose

Die Diagnose einer HPV-Infektion erfolgt durch einen Abstrich am weiblichen Genital.

Krankheitsverlauf

Ca. 70 – 80 % aller Frauen machen in ihrem Leben zumindest einmal eine Infektion mit HPV durch. In 90 % der Fälle kommt es zu einer Ausheilung der Infektion innerhalb von 2 Jahren. In dieser Zeit kann die Frau vollkommen symptomlos bleiben. Bei einer Infektion mit low-risk Typen (HPV 6 und 11) kann es zur Entstehung von Genitalwarzen kommen, die leicht zu behandeln sind. Bei einer dauerhaften Infektion mit high-risk Typen (häufigste HPV 16 und 18) kann es zur Entstehung einer Krebsvorstufe kommen.

Eine alleinige HPV-Infektion bei unauffälligen Abstrichen ist nicht besorgniserregend.

Ablauf der Behandlung

Schutz vor der Entstehung einer HPV-Infektion bietet eine Impfung, die von der Stiko mittlerweile für junge Mädchen ab 9 Jahren empfohlen wird. Derzeit stehen 3 Impfstoffe zur Verfügung. Der neueste Impfstoff Gardasil-9® schützt vor 9 HPV-Typen: 6, 11, 16, 18, 31, 33, 45, 52, und 58.

Ist es bereits zu einer Infektion mit einem oder mehrerer HPV-Typen gekommen, gibt es derzeit keine Therapie. Es wird empfohlen, die Krebsvorsorge weiterzuführen.

Mögliche Komplikationen / Risiken

Risikofaktoren für eine dauerhafte HPV-Infection sind: häufig wechselnde Sexualpartner, Nikotinabusus, Immunsuppression.