Pilzinfektionen des äußeren Genitales, der Scheide

Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Definition der Erkrankung

Die Pilzbesiedelung (Kolonisation) ist abhängig vom Glukose-Angebot in der Vagina, das unter dem Einfluss der Sexualhormone zyklisch unterschiedlich ausgebildet ist. Deshalb ist eine vaginale Besiedelung durch Hefepilze oder eine Vaginal-Candidose bei sehr jungen Mädchen und bei länger postmenopausalen Frauen selten. Etwa 80 % der nachgewiesenen Hefepilze sind Candida albicans. Die Kolonisation erfolgt meistens über den eigenen

Mund-Magen-Darm-Trakt oder den des Partners, der auch im Sperma mit dem gleichen Hefepilzstamm kolonisiert sein kann.

Von einer chronischen Infektion spricht man, wenn mindestens vier behandlungsbedürftige Pilzinfektionen in einem Jahr auftreten.

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Symptome

Zu den typischen Symptomen der Erkrankung zählen vulvovaginaler Juckreiz und weißer bröckeliger Ausfluss.

Ablauf der Behandlung

Bei einer akuten Erkrankung der Vulva besteht die Therapie in der Regel in lokalen antimykotischen Cremes (z.B. Canesten-Creme, Fungizid-Creme).

Bei einer akuten Erkrankung der Vagina und Vulva besteht die Therapie äußerlich in Form von Cremes, intravaginal in Form von Vaginalzäpfchen oder Creme mit intravaginalem Applikator. Diese sollten immer kombiniert werden und über 1,3 oder 6 Tage hinweg angewandt werden. (Zäpfchen sollten vor dem Zubettgehen appliziert werden, sodass sie über Nacht aufgelöst werden und sich der Wirkstoff entfalten kann).

Bei einer chronischen Erkrankung kann eine orale Therapie mittels einer Tablette über längere Zeiträume sinnvoll sein (gegebenenfalls auch in Kombination mit einer lokalen Creme z.B. Canesten Creme und Fluconazol Tablette). Gegebenenfalls ist nach Untersuchung des Partners und seines Spermas auch eine Partnerbehandlung sinnvoll.

Nachsorge

Zur Vermeidung weiterer Infektionen ist es Patientinnen mit chronischer Infektion zu raten, nach dem Geschlechtsverkehr auf Toilette zu gehen und übermäßige Hygiene (>1x tgl Intimwäsche) zu vermeiden.

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