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Stabsstelle Krisen- und Katastrophenmanagement

Die Stabsstelle Krisen- und Katastrophenmanagement koordiniert klinikweit die Entwicklung und Aktualisierung von Konzepten der Krankenhausalarm- und -einsatzplanung, die Aus- und Weiterbildung von Mitarbeitenden sowie die Durchführung von externen Auditierungen. Innerhalb des UKHD fungiert die Stabsstelle damit als Ansprechpartner und Koordinator für Inhalte des medizinischen und technischen Katastrophenschutzes und hat die Verantwortung der übergeordneten Rahmenkonzepte inne. Sie übernimmt planerische und organisatorische Funktionen der Krankenhauseinsatzleitung und ist mit der Durchführung von Übungen betraut und ist dem Vorstand des Klinikums direkt unterstellt.

Nach Außen fördert die Stabsstelle durch Forschung, die wissenschaftliche Präsenz der KAEP deutschlandweit und steht hierfür im engen Austausch mit der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Krankenhaus Einsatzplanung (DAKEP).

Leiter der Stabsstelle

Prof. Dr. med. Erik Popp
Schwerpunkt

Leitung Sektion Notfallmedizin
Medizinischer Leiter der Stabsstelle Krisen- und Katastrophenmanagement


Bereichsleitung operative Krankenhausalarm- und -einsatzplanung

Hanne Schäfer

Projektmanagerin (Krankenhausalarm- und Einsatzplanung)


Bereichsleitung Forschung Krisenvorsorge und Resilienz

Projektassistenz

Christian Schrenk

Mitarbeitende Stabsstelle Krisen- und Katastrophenmanagement

Martin Müller

Manuel Reiß

Stellv. Technischer Leiter


Promotionstudierende

Beruflicher Hintergrund:

Nach dem Abitur absolvierte ich eine Ausbildung zum Rettungsassistenten und arbeitete anschließend knapp fünf Jahre im Rettungsdienst in meiner Heimatregion, der Prignitz. Ich studierte Betriebswirtschaftslehre (B.Sc.) sowie Katastrophenvorsorge und Katastrophenmanagement (M.Sc.) und bin heute bei den städtischen Kliniken Köln als Leiter der Krankenhausalarm- und Einsatzplanung sowie des Krisenmanagements tätig. Darüber hinaus lehre ich im Rahmen von Lehraufträgen zum Thema KAEP und betreue Studierende bei ihren Abschlussarbeiten.


Was ist der Inhalt der Promotion?

Im Zentrum meiner Doktorarbeit steht die Rolle von Krankenhäusern in bewaffneten Konflikten (Krieg). Ziel ist es herauszufinden, welche Resilienzanforderungen ein Krankenhaus erfüllen sollte, um im Bündnis- bzw. Verteidigungsfall auf die Folgen und Auswirkungen kriegerischer Handlungen vorbereitet zu sein. Die Arbeit soll konkrete Handlungsempfehlungen für die Krankenhausalarm- und Einsatzplanung im Kontext des Zivilschutzes liefern.


Warum ist das Thema wichtig?

Die aktuelle geopolitische Lage macht es erforderlich, sich auf außergewöhnliche Szenarien wie bewaffnete Konflikte vorzubereiten. Krankenhäuser, mit all ihren Schnittstellen, benötigen belastbare Szenarien, anhand derer Risiken bewertet und gezielte Maßnahmen zur Vorbereitung und zum Schutz der Kritischen Infrastruktur „Krankenhaus“ ergriffen werden können. Nur ein resilientes Krankenhaus kann in einem bewaffneten Konflikt funktionsfähig bleiben.

 

Was bedeutet Ihr Thema für Sie persönlich, für die Stabsstelle Krisen- und Katastrophenschutz sowie für die Katastrophenmedizin?

Seit über 20 Jahren engagiere ich mich ehrenamtlich im Deutschen Roten Kreuz. In meiner Funktion als Katastrophenschutzbeauftragter für die DRK-Kreisverbände Wuppertal und Solingen stehe ich seit einiger Zeit im Austausch mit den Kreisverbindungskommandos der Bundeswehr sowie den Gefahrenabwehrbehörden meiner Region – insbesondere zu diesem Themenkomplex. Als Rotkreuzler ist es für mich etwas Besonderes, zu diesem Thema zu forschen, nicht zuletzt, weil das Rote Kreuz weltweit in Krisen- und Kriegsgebieten aktiv ist. Die Doktorarbeit knüpft nahtlos an die bisherigen Forschungsaktivitäten der Stabsstelle zur Resilienz von Krankenhäusern und den Bedrohungen Kritischer Infrastrukturen an. Die Rolle der Katastrophenmedizin in bewaffneten Konflikten erhält durch diese Arbeit eine weitere spannende Facette – insbesondere im Hinblick auf die Funktion und Belastbarkeit von Krankenhäusern unter Extrembedingungen.

Ich studiere Humanmedizin im fünften Jahr an der Universität Maastricht und habe zuvor zwei Jahre Biochemie in Maastricht und Bern studiert. Seit September darf ich mich im Rahmen meiner Promotion an der Universität Heidelberg intensiver mit Krisen- und Katastrophenmedizin befassen. Neben dem Studium bin ich viel in den Bergen unterwegs – Orte, an denen Ruhe, Teamgeist und klare Entscheidungen über Sicherheit und Erfolg bestimmen. Vielleicht erklärt das auch, warum mich die Dynamik der Notfallmedizin so fasziniert: Sie vereint genau diese Eigenschaften: Handeln unter Druck, mit Strategie, Überblick und Verantwortung.

In meiner Dissertation untersuche ich, wie gut Krankenhäuser in Deutschland auf Großschadenslagen vorbereitet sind. Je mehr ich darüber lese, desto begeisterter werde ich: Mich fasziniert, wie Strukturen in Stresssituationen funktionieren und wie sich durchdachte Planung in echte Handlungssicherheit übersetzt, wenn im Ernstfall jede Sekunde zählt. Für die Stabsstelle Krisen- und Katastrophenschutz liefert meine Arbeit wertvolle Erkenntnisse darüber, wie Krankenhäuser noch besser auf außergewöhnliche Situationen vorbereitet werden können und wie theoretische Konzepte in praktische Sicherheit überführt werden. So trägt sie zur Weiterentwicklung der Katastrophenmedizin bei.

Beruflicher Hintergrund: 

Unmittelbar nach dem Abitur bin ich meinem Interesse an der Medizin gefolgt und studiere seit Oktober 2021 Humanmedizin an der Universität zu Köln. Seit Sommer 2024 darf ich meine Begeisterung für die Medizin und mein Wissen in den medizinischen Grundlagenfächern als Dozentin an einer Rettungsdienstschule an angehende Rettungs- und Notfallsanitäterinnen und -sanitäter weitergeben.

Was ist der Inhalt der Promotion?

Im Rahmen meiner Doktorarbeit beschäftige ich mich mit der Frage, wie Kinder und Jugendliche im Katastrophenschutz stärker sichtbar gemacht und ihre spezifischen Bedürfnisse besser in bestehende Strukturen eingebunden werden können. Dafür untersuche ich, in welchem Umfang sie bislang in die Abläufe bei Schadensereignissen integriert sind, und evaluiere eine Maßnahme, die darauf abzielt, ihre Bedarfe systematischer in Entscheidungsprozesse einzubeziehen. Mein Ziel ist es, einen wissenschaftlichen Beitrag dazu zu leisten, den Katastrophenschutz langfristig kindgerechter zu gestalten.

Warum ist das Thema wichtig?

Kinder und Jugendliche gehören in Krisen und Katastrophen zu den vulnerabelsten Bevölkerungsgruppen. Obwohl klar ist, dass Kinder keine „kleinen Erwachsenen“ sind und ein anderes Erleben und Empfinden während und nach Schadenslagen haben als Erwachsene, finden ihre spezifischen Bedürfnisse in den bestehenden Strukturen des Katastrophenschutzes bislang nur am Rande und selten systematisch Beachtung. Dabei ist es für einen kindgerechten Katastrophenschutz essenziell, die Unterschiede zwischen Erwachsenen und Kindern gezielt in Planung, Vorbereitung und Bewältigung von Katastrophenlagen einzubeziehen.

Was bedeutet Ihr Thema für Sie persönlich, für die Stabsstelle Krisen- und Katastrophenschutz sowie für die Katastrophenmedizin?

Für mich ist das Thema eine Herzensangelegenheit, weil ich überzeugt bin, dass eine stärkere Berücksichtigung von Kindern und Jugendlichen für einen modernen Katastrophenschutz – sowohl mit Blick auf die Kinder und Jugendlichen als auch auf die vielen haupt- und ehrenamtlichen Einsatzkräfte – unerlässlich ist. Für die wissenschaftliche Arbeit der Stabsstelle Krisen- und Katastrophenschutz eröffnet das Thema neue Perspektiven in einem bislang wenig erforschten Feld. In der Katastrophenmedizin liefert es Impulse, um die (medizinische) Betreuung dieser besonders schutzbedürftigen Gruppe gezielter zu gestalten.

Kooperationspartner

PD Dr. med. Fabian Weykamp

Oberarzt, Forschungsschwerpunkt: Thorakale Radioonkologie, Leiter „offline MR-geführte Strahlentherapie / ETHOS®+Shuttle MRT