Schnellender Finger

Bereich Hand-, Ellenbogen- und Mikrochirurgie

Definition der Erkrankung

Bei dieser Erkrankung handelt sich um den gestörten Gleitvorgang einer Fingerbeugesehne. Vom schnellenden Finger oder Daumen eines erwachsenen Patienten ist der schnellende Daumen bei einem Kleinkind zu unterschieden (siehe dazu Pollex flexus congenitus).

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Symptome

Viele Patienten berichten über eine vorangegangene besondere Belastung der Hand, etwa bei ungewohnter Gartenarbeit. Weitere Anzeichen sind ein schmerzendes Schnappen beim Strecken der Langfinger oder des Daumens. Zeitweise treten Schmerzen auch nur über dem beugeseitigen Mittelhandköpfchen auf. Unter Umständen lässt sich dann ein Sehnenknötchen in diesem Bereich zu tasten.

Ursachen

Die Ursachen für einen schnellenden Finger bei einem Erwachsenen liegen in der relativen Enge des Ringbandes auf Höhe des beugeseitigen Mittelhandköpfchens (Abb. 1). Diese kann durch eine Schwellung im Verlauf der Sehne bedingt sein. Durch die knotenartige Verdickung im Sehnenverlauf kommt es zu einem "Hängen bleiben" der Sehne beim Durchtritt durch das Ringband.

Ablauf der Behandlung

Bei einem schnellenden Finger oder Daumen sollte anfangs immer eine konservative (nicht operative) Therapieform gewählt werden. Erst bei länger anhaltenden Beschwerden ist es ratsam, operative Methoden in Betracht zu ziehen.

Als konservative Therapie bieten wir lokale Kortisoninjektion in das betroffene Ringband. Klingen die Beschwerden danach nicht ab, ist die operative Spaltung des A1 Ringbandes angezeigt. Diese wird normalerweise ambulant in Teilnarkose durchgeführt und sorgt für eine sofortige Beseitigung des Schnappens beim Strecken der Langfinger.

Eine Ruhigstellung des Fingers ist nicht nötig. Vielmehr beginnen schon am 1. Tag nach der Operation die selbstständigen Bewegungsübungen. Nach Entfernung der Fäden ist die Hand wieder für die meisten Alltagstätigkeiten einsatzbereit. Lediglich Arbeiten mit starkem Druck auf die Hohlhand sollten noch vermieden werden.