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Medikamentöse Behandlungsoptionen bei Uterusmyom

Myomzentrum

Erklärung

Durch Gabe bestimmter Medikamente kann das Wachstum der hormonempfindlichen Myome gebremst werden. Der Ansatz der medikamentösen Therapie liegt in der Wachstums- und Stoffwechselsteuerung der Myome durch die Sexualhormone, allen voran die Östrogene.

So reicht eine Behandlung mit einer Anti-Baby-Pille und/oder Gestagenen oftmals schon aus, um die schmerzhaften Periodenblutungen zu regulieren und die Beschwerden entscheidend zu reduzieren. Die Wirkung auf das Myomwachstumbesteht jedoch meist nur für die Dauer der Einnahme und ist häufig mit ausgeprägteren Nebenwirkungen verbunden.

Zur Verfügung stehen zum einen GnRH-Analoga, welche durch die Down-Regulation der Hormonrezeptoren eine Art künstliche Menopause bei der Patientin erzeugen. Die Periode setzt aus und es kommt zu Stimmungsschwankungen, Hitzewallungen, Libidoverlust und auch zu Osteoperose, weswegen diese hormonelle Therapie auf einen mehrmonatigen Zeitraum begrenzt werden muss. Der Einsatz von GnRH-Analoga ist deshalb zeitlich limitiert.

Relugolix / Estradiol / Norethisteronacetat (Ryeqo®)

Die orale Relugolix / Estradiol / Norethisteronacetat-Kombinationstherapie (Relugolix / E2 / NETA, Handelsname Ryeqo®) ist seit Juli 2021 eine zugelassene Behandlung für erwachsene Frauen im gebärfähigen Alter, die unter mäßigen bis starken Beschwerden durch Uterusmyome leiden. Diese innovative Therapie zielt darauf ab, die Symptome von Uterusmyomen, wie starke Regelblutungen und Schmerzen, wirksam zu lindern.

Der GnRH-Rezeptor-Antagonisten Relugolix wirkt direkt, um diese Beschwerden zu reduzieren. Um möglichen Nebenwirkungen von Relugolix, wie Knochenschwund und Hitzewallungen, entgegenzuwirken, wird zusätzlich eine Kombination aus Estradiol und Norethisteronacetat verabreicht. Wichtig zu beachten ist, dass diese Behandlung nur für Frauen ohne aktuellen Kinderwunsch geeignet ist, da sie empfängnisverhütend wirkt.

Anwendung und Dosierung: Die Fixkombination wird in Form von Tabletten angeboten, die 40 mg Relugolix, 1 mg Estradiol und 0,5 mg Norethisteronacetat enthalten. Die Einnahme erfolgt einmal täglich zur etwa gleichen Uhrzeit, unabhängig von den Mahlzeiten. Die Therapie beginnt mit der ersten Tablette innerhalb von 5 Tagen nach Einsetzen der Regelblutung und kann dann täglich ohne Unterbrechung fortgeführt werden. Vor Beginn der Behandlung muss eine Schwangerschaft ausgeschlossen werden. Das Absetzen der Behandlung wird zu Beginn der Menopause empfohlen.

Für alternative Behandlungsmethoden wie Ernährungsumstellung Phytotherapie, Traditonelle Chinesische Medizin (TCM) hierbei insbesondere für Akupunktur oder Homöopathie konnte bisher kein sicherer Wirksamkeitsnachweis auf myombedingte Beschwerden oder das Myomwachstum in klinischen Studien nachgewiesen werden.

Das subjektive Empfinden der Frauen ist jedoch ein wichtiger Faktor in der Therapie, sofern die Methode ein Gefühl der Linderung verschafft.

Verursachen Ihre Myome keine Beschwerden, ist eine Behandlung nicht notwendig. Lediglich regelmäßige Kontrollen des Größenwachstums im Rahmen der gynäkologischen Vorsorgeuntersuchung sind notwendig.

Erkrankungen

Spezialisten

Prof. Dr. André Hennigs

Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Schwerpunkt

Gynäkologische Onkologie
DKG zertifizierter Senior-Mammaoperateur