Hypospadie

Sektion Kinderchirurgie

Definition der Erkrankung

Die Hypospadie ist mit 3/1000 Neugeborenen die häufigste angeborene urogenitale Entwicklungsstörung. Die Mündung der Harnröhre (Meatus urethrae) ist weiter zum Penisschaft gelegen als beim Gesunden und die Harnröhre (Urethra) verkürzt.

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Symptome

Die Hypospadie geht häufig mit einer Krümmung des Penisschaftes, einer Meatusstenose (Verengung der äußeren Harnröhrenmündung), einer Vorhautschürze oder einem Hodenhochstand (Maldescensus testis) einher. Unter einer Vorhautschürze versteht man eine lange Vorhaut auf der Hinterseite und das Fehlen der Vorhaut auf der Vorderseite des Penis.

Auch eine Fehlbildung der oberen Harnwege (Nieren) kann möglich sein und sollte durch einen Ultraschall ausgeschlossen werden.

Ursachen

Die Ursachen einer Hypospadie sind nicht vollkommen geklärt. Diskutiert werden bei einer familiären Häufung von 5 bis 10 Prozent genetische aber auch endokrinologische Faktoren, sowie Umwelteinflüsse.

Ablauf der Behandlung

Die Therapie besteht in einer operativen Korrektur. Ziel der Operation ist neben der emotionalen und psychologischen Komponente, die funktionelle Wiederherstellung der gerichteten Miktion (Wasserlassen) und Ejakulation (Samenerguss).

Es exsistieren eine Vielzahl an Operationstechniken und Modifikationen. Grundprinzip aller Techniken ist die Verlängerung der Harnröhre und damit die besserePositionierung des Meatus und die Begradigung des Penisschaftes. Wir führen die Operation zwischen dem 9. und 15. Lebensmonat des Kindes durch. Eine relevante Meatusstenose sollte bereits im Säuglingsalter aus funktionellen Gründen beseitigt werden.

Der Eingriff selbst findet unter Vollnarkose statt. Der Krankenhausaufenthalt beträgt je nach Ausmaß der Fehlbildungskorrektur zwischen 5 und 14 Tagen. Zur Hypospadie-Korrektur werden die Mütter oder Väter mit Ihrem Kind auf unserer kinderchirurgischen Station aufgenommen. Vor und besonders nach der Operation profitieren die Kinder immens von dem gemeinsamen Aufenthalt auf unserer Kinderstation. Betreut werden die Familien auf Station von unseren fachlich sehr erfahrenen Kinderkrankenschwestern.