Ambulante Kinderchirurgie

Sektion Kinderchirurgie

Erklärung

In der Kinderchirurgie können wir bis zu 80 Prozent der Eingriffe ambulant durchführen. In Heidelberg haben wir das ambulante Operieren daher vor allem wegen der Familienfreundlichkeit und der kindgerechten Umsetzung lange vor der Diskussion über die Beschleunigung der Abläufe (Fast-Track-Surgery) eingeführt.

In der Kinderchirurgischen-Sprechstunde treffen wir bereits alle Vorbereitungen, so dass am Tag des Eingriffs Ihr Kind nüchtern aufgenommen und direkt zur Operation vorbereitet werden kann. Die meisten ambulanten OPs finden während eines mehrstündigen Aufenthaltes auf unserer Tagesstation statt. Manche kleineren Eingriffe lassen sich sogar während eines kürzeren Ambulanzbesuches durchführen.

Eine Bitte an Sie: Bereiten Sie Ihr Kind zuhause bei einer tagesstationär geplanten Operationen spielerisch auf den Tag im Krankenhaus vor. Da der Ablauf in der Klinik recht straff organisiert ist, haben die Kinder vor Ort kaum Gelegenheit, sich auf das Geschehen einzurichten. Denn das Krankenhaus ist für Kinder eine unbekannte Welt mit vielen fremden Menschen. Deshalb können Mütter und Väter auch während der ambulanten Behandlung bei ihren Kindern bleiben. Das erhält die familiäre Geborgenheit und der Aufenthalt ist für Ihr Kind trotz der meist stark belastende Situation leichter erträglich.

Ob wir Kind ambulant operieren können, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dazu zählen das Alter und es dürfen keine aktuellen anderen Erkrankungen bestehen, die das Narkoserisiko erhöhen könnten. Der Anfahrtsweg sollte unter einer Stunde liegen. In Ausnahmefällen kann bei Vorinformation des niedergelassenen Kinderarztes hiervon abgewichen werden.

Auf unserer Tagesstation überprüft einer unserer Ärzte zunächst die aktuelle Gesundheit, denn jeder Eingriff ist bei einem gesunden Menschen risikoärmer. Bescheinigt dieser Arzt die Narkosefähigkeit, bereitet eine Kinderkrankenschwester den kleinen Patienten für die Operation vor. 30 Minuten vor der Fahrt in den Operationssaal erhalten die Kinder einen Beruhigungssaft, der ihnen die Aufregung und die Angst nimmt. Zusätzlich kleben wir ein Pflaster mit einem örtlichen Betäubungsmittel auf die Handrücken, um den Schmerz beim Einbringen der Venenkanüle für die Infusion zu vermeiden.

Wir führen zahlreiche Operationen ambulant durch. Dazu gehören die Beschneidung (Circumcision bei relevanter Vorhautverengung), der Leistenbruch-OP (Herniotomie), die Narbenkorrektur, die Metallentfernung nach operativer Knochenbruchbehandlung, die Entfernung eines Hämangioms (Blutschwamms) oder anderer kleiner Hauttumoren. Darüber hinaus nehmen wir auch andere Eingriffe nach Rücksprache mit den Eltern vor.

Nach der Operation und vor der Entlassung besprechen wir mit Ihnen den Ausgang der OP und die weiteren Schritte. Bei Bedarf erhalten Sie von uns benötigte Rezepte (z.B. für Schmerzmittel). Bei unvorhergesehenen Problemen, oder wenn Sie sich im Verlauf des Tages für einen stationären Aufenthalt entscheiden, kann Ihr Kind jederzeit für eine Nacht oder wenn nötig auch länger auf unsere kinderchirurgische Station aufgenommen werden. Die ambulante Nachbetreuung nach der Operation übernimmt in der Regel der Kinderarzt. Er macht auch die Wundkontrolle und zieht die Fäden. Alternativ kann die ambulante Nachbetreuung auch nachmittags in unserer Kindersprechstunde stattfinden.