Trapezektomie

Bereich Hand-, Ellenbogen- und Mikrochirurgie

Erklärung

Synonym: Entfernung des großen Vieleckbeins

Bei der Arthrose des Daumensattelgelenks kann im Verlauf eine Operation notwendig werden, um die Beschwerden zu lindern. Ein sehr bewehrtes chirurgisches Verfahren ist die Trapezektomie, die Entfernung des großen Vieleckbeins.

Einsatzgebiete

Fortgeschrittenen Verschleißerscheinungen im Gelenk zwischen dem großen Vieleckbein und dem ersten Mittelhandknochen können mit nicht-operativen Maßnahmen meist gut behandelt werden. Ist der Alltag durch Schmerzen und Kraftverlust bleibend eingeschränkt, sollte man sich durch einen Handchirurgen über die möglichen operativen Therapien beraten lassen. Ein Standardverfahren bei fortgeschrittener Arthrose ist die Entfernung des großen Vieleckbeins, die Trapezektomie. Diese kann auch bei schwerwiegenden Befunden noch wirksam eingesetzt werden und auch wenn zusätzlich ein Verschleiß im STT-Gelenk zwischen Kahnbein (Os scaphoideum), großem Vieleckbein (Os trapezium) und kleinem Vieleckbein (Os trapezoideum) vorliegt.

Darstellung der Rhizarthrose
Darstellung der Rhizarthrose (Quelle: Adobe Stock, Datei Nr. 165662520, angepasst durch Universitätsklinikum Heidelberg)

Wirkprinzip

Um die Schmerzen effektiv zu lindern wird bei der Trapezektomie die von der Arthrose verschlissenen Gelenkfläche gemeinsam mit dem großen Vieleckbein vollständig entfernt. Um die Länge des Daumens zu erhalten muss der erste Mittelhandknochen in korrekter Position fixiert werden. Dies erfolgt in aller Regel durch den raffenden Verschluss der Gelenkkapsel oder bei Bedarf auch mittels „Sehnen-Aufhängung“ unter Verwendung eines Sehnenstreifens, der über denselben Operationszugang gewonnen wird. 

Nach dem Eingriff muss der operierte Daumen für etwa 5 Wochen ruhiggestellt werden. In dieser Zeit bildet sich eine stabile Narbe in der Entnahmestelle des ehemaligen Vieleckbeins, die anschließend durch Beübung der Hand wieder aufgedehnt wird.

Durchführung

Die Trapezektomie kann in Regionalanästhesie oder Vollnarkose vorgenommen werden.

Nach einem kleinen Hautschnitt in Verlängerung des Daumens wird das Gelenk dargestellt und unter sorgfältiger Schonung von Nerven und Gefäßen wird die Gelenkkapsel eröffnet. Anschließend wird das große Vieleckbein vollständig entfernt.

In aller Regel wird nun die Kapsel wieder verschlossen bzw. wie oben dargestellt zusätzlich eine Sehnen-Aufhängung durchgeführt.  Nach der Operation wird der betroffene Daumen für etwa 5 Wochen in einer Gipsschiene ruhiggestellt. Anschließend sind selbstständige und physiotherapeutisch unterstützte Bewegungsübungen sowie die schrittweise Belastungszunahme möglich. Meistens dauert es mindestens drei Monate, bis das Alltagsniveau der Beweglichkeit wieder erreicht wird.

Röntgenbild des Daumens
Röntgenbild des Daumens vor und nach Trapezektomie Pfeil = Großes Vieleckbein (Quelle: Dr. Benjamin Panzram, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Heidelberg)
Röntgenbild des Daumens

Erfolgsaussichten

Die Trapezektomie ist seit Jahrzehnten eine sehr erfolgreiche Methode, um Patienten mit einer Rhizarthrose zur Schmerzlinderung und einem Wiedererlangen der Handfunktion zu verhelfen. Etwa 90% der Patienten sind noch 10 Jahre nach dem Eingriff schmerzfrei.

Zusätzlich kann durch die Trapezektomie auch eine Arthrose im Gelenk zwischen Kahnbein (Os scaphoideum), großem Vieleckbein (Os trapezium) und kleinem Vieleckbein (Os trapezoideum) wirksam mitbehandelt werden.

Neben allgemeinen Operationskomplikationen gibt es wenige spezifische Risiken. Dazu zählt z.B.  eine verbleibende oder zunehmende Verkürzung des Daumens, die oft erst Jahre nach dem chirurgischen Eingriff auftritt. Dies kann durch die veränderte Biomechanik erneut zur Verminderung der Beweglichkeit, Kraftverlust und Schmerzen führen und eine weitere Operation nach sich ziehen.