Einrichtungen

Station von Gebsattel

Gehört zu Zentrum für Psychosoziale Medizin

Allgemeinpflegestation

Kontakt
Voßstraße 4
69115 Heidelberg
Anfahrt

06221 56-5495
06221 56-5998

Besuchszeiten
  

Wichtige Informationen

Die Aufnahme auf Station von Gebsattel findet nach einem telefonischen Vorgespräch statt. In diesem Vorgespräch haben Betroffene die Möglichkeit, sich über das Behandlungsangebot zu informieren und die Mitarbeiter der Station können in diesem Gespräch die Indikation für das Behandlungsangebot prüfen.

Zur Vereinbarung eines Termins für ein Vorgespräch kontaktieren Sie bitte das Zentrale Patientenmanagement der Klinik für Allgemeine Psychiatrie unter der Telefonnummer 06221 56-34553 zwischen 9.00 und 15.30.

 

Leitung

Portrait von Dr. med. Nadine Wolf
Dr. med. Nadine Wolf

Oberärztliche Leitung


Sabrina Keienburg

Stationsleitung


06221 56-34216

Personen

M.Sc. Tanja Hauser



Portrait von Dr. med. Gudrun M. Henemann
Dr. med. Gudrun Maria Henemann


zur Zeit in Rotation in einer externen Einrichtung


Christian Hirsch


Sozialdienst

Schwerpunkt

Station von Baeyer, Station von Gebsattel


06221 56-35758

Christine Niebel


Ergotherapeutin

Schwerpunkt

Theaterpädagogin


M. Sc. Psych. Jana Nusskern



Anne Ringmaier



Patrycia Szeligowska


Sozialdienst


06221 56-37965

Allgemeine Informationen

Das Angebot der Station von Gebsattel ist mit  jeweils spezifischen kognitiv-verhaltenstherapeutischen Programmen auf die Therapie von drei Erkrankungsgruppen ausgerichtet:

  • Chronische Depressionen, d.h. langfristig – oft schon seit der Jugend- bestehende depressive Symptomatik in verschiedener Ausprägung. Hierzu kommt ein stationäres Konzept der CBASP-Methode zur Anwendung, zu der sich Opens external link in new windowweitere Informationen hier finden.
  • Angststörungen und Persönlichkeitsstörungen mit vorwiegend gehemmt-vermeidendem Verhalten
  • Zwangsstörungen, d.h. Störungen mit Zwangshandlungen oder -gedanken

Ziel der Behandlung ist es, neben der Reduktion der Beschwerden eine selbstbestimmte Lebensführung wiederzuerlangen bzw. zu ermöglichen und eventuell neue Lebensperspektiven zu entwickeln und zu erproben.

Unser Vorgehen basiert bei grundsätzlich kognitiv-verhaltenstherapeutischer Ausrichtung auf einem integrativen Therapieansatz, bei dem kognitiv-verhaltenstherapeutische und tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapien ggf. kombiniert mit einer psychopharmakologischen Behandlung zum Einsatz kommen. Nach einer kurzen Eingewöhnungs- und Diagnostikphase wird in einer individuellen Therapieplanung das Behandlungsprogramm für jeden einzelnen Patienten zusammengestellt und mit Hilfe eines Therapielogbuches verfolgt. Getragen wird die Umsetzung des individualisierten Therapieprogramms von der/dem jeweiligen ärztlichen oder psychologischen Psychotherapeutin/en, die in einzeltherapeutischen Gesprächen gemeinsam mit den Patienten die Probleme bearbeiten. In Abhängigkeit von den Beschwerden, den therapeutischen Vorerfahrungen und den Ressourcen nehmen die Patienten neben der Einzeltherapie an den unterschiedlichen Gruppentherapien teil. So wird z.B. ein Patient mit Zwängen an der hierfür spezifischen Zwangsbewältigungsgruppe partizipieren (zu den einzelnen Gruppentherapien siehe Therapieprogramm). Neben den einzel- und gruppentherapeutischen Angeboten sowie der pflegerischen Betreuung ist die  Begleitung durch Sozialarbeiter der Station, z.B. hinsichtlich sozialer Fragen oder einer beruflichen Wiedereingliederung, ein wichtiges Element.

Ausstattung

Auf der Station befinden sich 7 geräumige Patientenzimmer, die in der Regel mit 2 Betten ausgestattet sind. Jedes Zimmer verfügt über eine eigene Nasszelle.

Es gibt  für die Patienten einen größeren Aufenthalts- bzw. Fernsehraum, in dem auch die Mahlzeiten eingenommen werden, und einen weiteren Aufenthaltsraum, eine Patientenküche und einen Gruppenraum. Im Untergeschoß befindet sich der große Gruppenraum, in dem die Morgenrunde und einige Gruppentherapien statt finden. Weitere Gruppenräume befinden sich in anderen Bereichen von Haus 1 und im Haus 2 der Klinik. Im Dachgeschoß sind die Büros und Therapeutenzimmer untergebracht.

Der an die Station angrenzende Garten kann zum  Verweilen oder für Sport und Spiel (Tischtennis, Basketball) genutzt werden.

Nachts werden die Patienten durch einen pflegerischen Bereitschaftsdienst betreut.

Namensgebung

Die Station ist benannt nach Prof. Dr. Dr. Victor Emil Freiherr von Gebsattel.

V. E. von Gebsattel wurde am 1883 in München geboren. Er studierte zunächst in München Jurisprudenz, wechselte dann aber das Fach und studierte Psychologie und Philosophie. 1909 promovierte er mit der Arbeit „Zur Psychologie der Gefühlsirritation“. Nach seiner Promotion beschäftigte er sich in Paris mit Kunstgeschichte und weiter mit Philosophie. 1910 kehrte er zurück nach München und studierte Medizin.1915 bis 1920 war er Assistenzarzt bei Kraepelin in der Münchener psychiatrischen Klinik und promovierte dort mit einer Arbeit über „Atypische Tbc- Formen“. Er praktizierte in den folgenden Jahren zeitweise in privater Praxis, gründete noch vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges ein Privatsanatorium in Mecklenburg, war dann 1939 bis 1943 als Lehranalytiker am Berliner Zentralinstitut für Psychotherapie und Tiefenpsychologie tätig. Nach Kriegsende arbeitete er zunächst wieder in privater Praxis, dann als Direktor einer psychiatrischen Privatklinik bis er 1949 ordentlicher Professor und kommissarischer Vorsteher des Würzburger Instituts für Anthropologie wurde, das er bis zu seiner Emeritierung leitete.

V. E. von Gebsattel zählt neben den Psychiatern Ludwig Binswanger, Eugène Minkowski und Erwin Strauss zu den bedeutendsten Vertretern einer anthropologischen Forschungsrichtung in der Psychiatrie. Während sein Werk in seiner Gesamtheit auf die „Vorbereitung einer medizinischen Anthropologie“ zielt, beschäftigte sich v. Gebsattel im Detail auch mit der speziellen Psychopathologie einzelner Störungsbilder wie z.B. Phobien oder Zwangserkrankungen.

V.E. Feiherr von Gebsattel verstarb 1976 in Bamberg.

Karriere

Das Team der Station ist interdisziplinär und multiprofessionell ausgerichtet und besteht aus:

  • 1 Oberarzt/-ärztin
  • 1 Psychologe/-in
  • 2 Ärzte/-innen
  • 2 Psychologische Psychotherapeuten in Ausbildung
  • 1 Sozialarbeiter/-in
  • 8 Pflegekräfte
  • 1 Bewegungstherapeut/-in und Therapeut/-in für KBT
  • 1 Ergo- und Gestaltungstherapeut/-in
  • 1 Musiktherapeut/-in

Die Idee einer ganzheitlichen Behandlung soll durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit gewährleistet werden. Team- und Gruppenbesprechungen dienen dem gegenseitigen Informationsaustausch und einer Koordinierung therapeutischer Bemühungen. 

Aufgaben der Pflegekräfte im multiprofessionellen Team

In der psychiatrischen Pflege wird individuell auf die aktuellen Krankheitssymptome und Probleme der Patienten unter Berücksichtigung ihrer Gesamtsituation und der individuellen therapeutischen Zielsetzung eingegangen. Die Pflegeperson orientiert sich an den Interessen und Bedürfnissen der Patienten, beachtet insbesondere deren Stärken und Ressourcen, mit dem Ziel der Stabilisierung, Förderung der Selbständigkeit und des eigenen Bewältigungsvermögens.

Das Pflegepersonal arbeitet auf der Station von Gebsattel im Sinne der Bezugspflege. Dies bedeutet, die Bezugsperson nimmt die Patientin/den Patienten auf der Station auf, begleitet sie/ihn während der gesamten Therapie und erstellt in Absprache mit ihm/ihr die Pflegeplanung. Die Mitarbeiter der Pflege sind als Ansprechpartner präsent und führen regelmäßig Gespräche mit den Patienten, vermitteln Sicherheit und begleiten durch den (Stations-)Alltag. Zu den Aufgaben zählen u.a. Unterstützung der Patienten beim Verfolgen der Therapieziele, Tagesabläufe vor und nach besprechensowie die Durchführung der Morgenrunde, Entspannungstherapie und der Genussgruppe.