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Bösartige Tumoren der Mundhöhle

Hals-, Nasen- und Ohrenklinik

Definition der Erkrankung

In der Mundhöhle treten bösartige Geschwülste typischerweise im Bereich des vorderen Mundbodens sowie im Bereich des Zungenrandes auf.

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Ursachen

Die Tatsache, dass überwiegend der rechte Zungenrand betroffen ist, weist schon auf das Rauchen von Tabak als wichtigste Ursache hin: der konzentrierte Zigarettenrauch trifft beim Rechtshänder überwiegend den rechten Zungenrand. Andere Ursachen sind scharfkantige Zähne oder Prothesenteile und eine mangelhafte Mundhygiene. Entsprechend besteht die beste Prophylaxe im Verzicht auf das Rauchen, Sanierung der Zähne und regelmäßige Mundpflege.

Krankheitsverlauf

Vorstufen bösartiger Tumoren in der Mundhöhle sind weiße Stellen an der Schleimhaut, die man als Leukoplakien bezeichnet. Diese sollten frühzeitig chirurgisch entfernt und die Ursachen behandelt werden. Wenn Tumoren entstehen, handelt es sich fast immer um Plattenepithelkarzinome, die rasch in die Muskulatur der Zunge einwachsen. In mehr als der Hälfte der Fälle kommt es zu lokalen Lymphknotenmetastasen.

Ablauf der Behandlung

Die Therapie besteht in der operativen Entfernung der Geschwulste mit einem Sicherheitsabstand, da sonst Tumoranteile durch den Zug der Muskelfasern in das Innere des Zungenkörpers verschleppt werden können. Da die Tumoren zapfenartig in die Zunge hineinwachsen können, kann es sinnvoll sein, die genauen Grenzen des Tumors während der Operation mit Ultraschall zu bestimmen. Da nach der Tumorentfernung durch den Narbenzug die Zunge festwachsen kann, ist es bei größeren Defekten insbesondere im vorderen Mundbodenbereich sinnvoll, eine Defektdeckung mittels Lappenplastik vorzunehmen, um auch funktionell optimale Ergebnisse zu erreichen. Zusätzlich sollten die Halslymphknoten im Rahmen einer Neck-Dissection entfernt werden. Sind Lymphknoten von dem Tumor befallen, dann raten wir zu einer anschließenden Strahlentherapie ggfs. in Kombination mit einer Chemotherapie, um die Heilungschancen zu verbessern.

Bei kleinen Tumoren, die vollständig entfernt wurden und die noch keine Lymphknotenmetastasen ausgebildet haben, ist die Prognose relativ gut. Ist eine vollständige operative Entfernung nicht mehrmöglich ist, so ist die Aussicht auf Heilung naturgemäß schlechter.