Wasserbruch bei Kindern

Sektion Kinderchirurgie

Definition der Erkrankung

Bei Kindern entsteht der Leistenbruch durch einen Verbindungskanal, den s.g. Processus vaginalis. Es handelt sich hier um einen Teil des Bauchfells (Peritoneum), der sich zur Geburt üblicherweise verschließt oder sich im ersten Lebensjahr noch spontan zurückbilden kann. Bleibt dieser Verschluss aus, kann es im Verlauf zum Eindringen von Bauchwasser in den Kanal kommen.

Ein solcher Wasserbruch kommt bei jedem 50. Jungen und jedem 200. Mädchen vor. Wir unterscheiden dabei zwischen Flüssigkeitsansammlung im Hodensäckchen (Hydrocle testis) und Flüssigkeitsansammlung in der Leiste (Hydrocle funiculi). An der Klinik für Kinderchirurgie der Chirurgischen Universitätsklinik Heidelberg führen wir etwa 180 Wasserbruchoperationen pro Jahr durch.

Weitere Informationen

Symptome

Tritt bei Ihrem Kind eine schmerzhafte Schwellung in der Leiste auf, empfehlen wir Ihnen, Ihr Kind sofort in der Klinik für Kinderchirurgie Heidelberg vorzustellen.

Weitere Symptome können eine Vorwölbung in der Leiste sein. Darüber hinaus reichen die Anzeichen sind eine Asymmetrie zwischen rechter und linker Leiste sowie eine wechselnde Größe des Hodensäckchens (Skrotalhernie).

Diagnose

Zunächst befragen wir Sie nach der Vorgeschichte Ihres Kindes. Anschließend untersuchen wir Ihr Kind genau. Wenn nötig, führen wir ergänzend eine Ultraschalluntersuchung zur Klärung von Differenzialdiagnosen (Wasserbruch, Ovarvorfall, Hodenhochstand) durch.

Ablauf der Behandlung

Die Notwendigkeit zu einer Operation besteht nur bei einer fehlender Rückbildung nach dem 1. Lebensjahr bzw. bei extrem praller Hydrocele (Wasserbruch). Vor dem 1. Lebensjahr besteht auch bei Flüssigkeitsansammlung in der Leiste (Hydrocle funiculi) die Notwendig eines operativen Eingriffs.

Wir empfehlen, die operative Behandlung innerhalb von 14 Tagen nach Diagnosestellung durchzuführen.

In der Operation entfernen wir zunächst die Flüssigkeitsansammlung. Anschließend verschließen wir den Bruchsack, d.h. die Verbindung von der Bauchhöhle zur Leiste mit einem kleinen Schnitt. Vor dem ersten Lebensjahr empfehlen wir den Eingriff stationär vornehmen zu lassen. Dafür sollten Sie zwei Tage einplanen. Nach dem 1. Lebensjahr können wir alternativ ein ambulantes Vorgehen anbieten.

Nachsorge

Die Nachsorge übernimmt der Kinderarzt mit regelmäßigen Wundkontrollen. Dazu wechselt er alle zwei Tag das Pflaster. Haben Sie darüber hinaus Fragen zur Erkrankung, können Sie sich gerne an uns wenden.