Greenlight Laser

Urologische Klinik

Erklärung

Seit Januar 2005 verfügt die Urologische Universitätsklinik Heidelberg über einen sogenannten Greenlight-Laser zur Behandlung der gutartigen Prostata-Vergrößerung. Der Klinikaufenthalt kann damit deutlich verkürzt werden, eine Zuzahlung durch die Patienten ist nicht notwendig.

Die gutartige Vergrößerung der Prostata (BPH) wurde bisher bei den meisten davon betroffenen Patienten medikamentös oder durch eine elektrische "Hobelung" mit der Hochfrequenzschlinge (TUR–P) behandelt. Obwohl die TUR-P ein seit Jahrzehnten bewährtes Verfahren ist, zögern dennoch viele Patienten sich diesem Eingriff zu unterziehen. Gründe dafür sind unter anderem die Angst vor Blutverlust und einem längeren Krankenhausaufenthalt.

Mit dem Greenlight-Laser, auch KTP-Laser (Kalium-Titanyl-Phosphat) genannt, kann das gutartig vergrößerte Prostatagewebe verdampft werden. Gleichzeitig werden durch die Laserenergie die Blutgefäße so effektiv verschlossen, dass dieses Verfahren auch bei Patienten angewendet werden kann, die blutverdünnende Medikamente einnehmen.

Der Krankenhausaufenthalt kann unter diesen Voraussetzungen in der Regel auf 10 bis 24 Stunden begrenzt und der Katheter am Tag der Operation wieder entfernt werden.

Die besondere Leistungsfähigkeit des KTP-Lasers, auch im Vergleich mit anderen alternativen Operationsverfahren, erklärt sich aus den physikalischen Grundlagen.

Die eigentliche Lichtquelle eines KTP-Lasers ist ein Nd: YAG Laser. Dessen Licht wird mit einer Wellenlänge von 1064nm ausgestrahlt und dann durch den Durchtritt durch den KTP Kristall in seiner Frequenz verdoppelt und Wellenlänge halbiert. Licht mit einer Wellenlänge von 532nm ist Bestandteil des grünen Bereichs des sichtbaren Spektrums. Im Körper wird es insbesondere von dem roten Blutfarbstoff (Hämoglobin) absorbiert, dagegen kaum von Wasser. Die Eindringtiefe in das Gewebe ist mit 0,08 mm sehr gering.

Diese Voraussetzungen erlauben die oberflächliche Abtragung von Gewebe eines gutdurchbluteten Organs wie der Prostata ohne die Gefahr ungewollte thermische Effekte in tieferen Gewebeschichten zu erzeugen. Solche tiefen thermischen Effekte, wie sie bei früheren Verfahren beobachtet wurden, können zum Verbleib von abgestorbenem Gewebe, langdauernden lokalen Ödemen und Nervenschäden mit daraus resultierender erektiler Dysfunktion (Impotenz) führen. Bei dem KTP-Laser kann dagegen unter Sicht Schicht für Schicht des gutartig vergrößerten Prostatagewebes abgetragen werden, ohne eine Verletzung der empfindlichen umgebenden Strukturen zu riskieren.

Nicht eingesetzt werden sollte die Greenlight-Laserverdampfung der Prostata bei Patienten, bei denen trotz einer bereits durchgeführten Gewebeprobe aus der Prostata ein bösartiger Tumor der Prostata nicht sicher ausgeschlossen werden konnte. In diesem Fall ist eine elektrische "Hobelung" der Prostata vorzuziehen, da das hierbei gewonnene Gewebe anschließend mikroskopisch untersucht werden kann um endgültige Klarheit über das eventuelle Vorliegen einer bösartigen Erkrankung zu bekommen.