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Konzentrative Bewegungstherapie

Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik

Erklärung

Die Konzentrative Bewegungstherapie (KBT) ist ein körperorientiertes Psychotherapieverfahren zur Behandlung von psychischen und psychosomatischen Störungen und Erkrankungen. Sie wird in Heidelberg auf allen psychosomatischen Stationen angewendet, insbesondere bei Patienten, die an folgenden Erkrankungen leiden:

  • Essstörungen (vor allem Magersucht)
  • selbstverletzendes Verhalten
  • somatoforme Schmerzstörungen (Schmerzen ohne organische Ursache)

Im Vordergrund steht das Erleben des eigenen Körpers und seiner Bewegung. Die KBT-Therapeutin versucht zusammen mit dem Patienten, durch Wahrnehmung seiner Körpersprache den seelischen Ursachen seiner körperlichen Beschwerden auf den Grund zu gehen, denn der menschliche Körper ist das beste Bild der Seele.

Körpersprache verstehen lernen

Jeder Mensch hat seine eigene Körpergeschichte, in die alle Ereignisse auf der körperlichen und seelischen Ebene eingeschrieben sind. Der Körper bringt zum Ausdruck, was die Seele nicht verkraftet hat. Dabei benutzt er seine eigene Sprache, die Körpersprache, um auf seine Not aufmerksam zu machen. Hier setzt die KBT an. Die Patienten werden von der Therapeutin dazu angeregt, folgenden Fragen nachzugehen: "Was nimmst du wahr?", "Was fühlst du?", "In welcher Weise spürst du deinen Körper im Moment?" Durch eine verbesserte Selbstwahrnehmung des Körpers werden körperliche Funktionsstörungen, das Auftauchen von Symptomen oder Schmerzen, leichter in Zusammenhang mit dem emotionalen Erleben gebracht.

Neue Kräfte freisetzen

Die körperlichen Beschwerden werden von den Patienten im Verlauf der Therapie immer besser verstanden. Auf einmal wird ihnen die Ausdrucksweise ihres Körpers für Gefühlszustände (z.B. Wut, Trauer, Scham) und emotionale Konflikte bewusst. Vor diesem Hintergrund kann eine Verhaltensänderung stattfinden, so dass die eigenen Kräfte wieder für wichtige Lebensaufgaben frei sind: für die Selbstfürsorge für den eigenen Körper, die Aufnahme und das Verantworten von Beziehungen, die Rückkehr in den Beruf und vielleicht auch das Klären, Abschließen oder Betrauern von vergangenen Lebensereignissen.