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Einrichtungen

Station Wilmanns

Gehört zu Zentrum für Psychosoziale Medizin

Allgemeinpflegestation

Kontakt
Voßstraße 2
69115 Heidelberg
Anfahrt


06221 56-4461
06221 56-1743

Wichtige Informationen

Öffnungszeiten
In therapiefreien Zeiten, außerhalb der Mahlzeiten und abends bis 21:00 Uhr. Immer außerhalb des Patientenzimmers.

Wahlleistungspatienten wenden sich bitte über die Privatambulanz an uns.

Leitung

Portrait von Dr. med. Tim Schnitzler

Dr. med. Tim Schnitzler

Ärztliche Leitung


Portrait von Angelika Wagner

Angelika Wagner

Stationsleitung


Personen

Ayoub Abureyaleh



Laura Curcuruto



Dr. Benjamin Drechsel



Maike Golke



Alessandra Gromer


Sozialdienst

Schwerpunkt

Station Wilmanns, Station Mayer-Gross und Beratungsangebot Balance


06221 56-4414

M. Sc. Johanna Günther



TImm Hauser



Julia Kauz



Martina Kemmling-Fuchs



Katja Koch


Kunsttherapeutin


Julia Merbreier



Ulrike Neubauer



Laura Neureither



Michael Nijvar


Mareike Ochner



Sarah Perleth


Petra Radtke


Ergotherapeutin


Egle Simulionyte




Ursula Stirn



Charlotte Uhlenbrock



Assistenzärztin

Franziska Winkler


Musiktherapeutin


Allgemeine Informationen

Die Station Wilmanns ist eine offene Station zur Behandlung von Menschen mit monopolaren affektiven Störungen (nur Depression oder Manie) und bipolaren affektiven Störungen (bspw. die manisch-depressive Erkrankung) sowie schizoaffektiven Erkrankungen, bei denen die affektive Symptomatik im Vordergrund steht. Integriert in dieses Konzept haben wir noch einen Schwerpunkt auf Wahlleistungspatienten.

Namensgebung

Karl Wilmanns (geboren 26. Juli 1873 in Durango Mexico; gestorben 23. August 1945 in Wiesbaden) war ein Deutscher Psychiater. 

Wilmanns wurde als Sohn der hanseatischen Kaufmanns- und Gelehrtenfamilie Wilmanns in Mexiko geboren, kam mit sechs Jahren nach Deutschland und wuchs in Bremen auf. Sein Vater war Kaufmann und Teilhaber verschiedener Handelshäuser in Durango, Torreón und Honolulu. Seine Mutter Ottilie Delius stammte ebenfalls aus einer in Mexiko tätigen und aus dem westfälischen Versmold stammenden Dynastie von Leinenhändlern. 

Karl Wilmanns studierte in Bonn, Göttingen und Berlin und promovierte 1897 mit einer pharmakologischen Dissertation: Die direkte Erregung der Atmungscentra durch den Weingeist.

Von 1898 bis 1901 war er Assistent bei Anton Delbrück - der die Pseudologia phantastica beschrieb - im St. - Jürgen-Asyl in Bremen und bei Carl Wilhelm Pelman an der Heil- und Pflegeanstalt in Bonn. 1902 wurde er Assistent von Emil Kraepelin an der Großherzoglichen Psychiatrischen Universitätsklinik in Heidelberg, wo er sich 1906 bei dessen Nachfolger Franz Nissl habilitierte und 1912 Außerordentlicher Professor wurde.

Als Oberarzt von Nissl förderte er den Medizinstudenten Karl Jaspers. Im Ersten Weltkrieg war er zeitweise als Sanitätsoffizier tätig. 

1917 wurde als Nachfolger von Leopold Oster kurzfristig Direktor der Heil- und Pflegeanstalt Reichenau bei Konstanz, 1918 erhielt Wilmanns einen Ruf als Nissls Nachfolger als Leiter der Psychiatrischen Universitätsklinik Heidelberg.

1933 wurde er auf Grund § 4  des neu eingeführten „ Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums „ aus dem Staatsdienst entlassen, da er sich kurz vor der Machtübernahme der Nationalsozialisten respektlos über Hitler und Göring geäußert hatte. In einer Vorlesung soll er festgestellt haben:  „Hitler hat im Anschluss an seine im Feld erlittene Verschüttung eine hysterische Reaktion gehabt„. Über Göring äußerte er, dieser sei ein „chronischer Morphinist„.

Sein Nachfolger wurde Carl Schneider, der Anhänger der Nationalsozialisten war und sich in den Dienst der Euthanasie gestellt hatte.

Behandlungskonzept

Die Station folgt einem multimodalen Behandlungskonzept, dessen Schwerpunkte

  • in der medizinisch-medikamentösen Therapie,
  • in der vorwiegend verhaltenstherapeutisch orientierten Psychotherapie und
  • in soziotherapeutischen Interventionen liegen.

Zusätzlich werden durch verschiedene Fachtherapien bestimmte Aktivitäten, Fertigkeiten und Erlebnisbereiche der Patienten gezielt gefördert. Dazu gehören Bewegungs- und Tanztherapie, Ergotherapie, Musiktherapie, Kunsttherapie, Computertraining, Arbeitstherapie, Selbstsicherheitstraining, Angstgruppe, Verhaltenstherapiegruppe sowie gemeinsame Außenaktivitäten.

95% der Patienten werden psychopharmakologisch behandelt. Dabei ist der Anteil therapieresistenter Depressionen hoch, sodass spezielle Behandlungsverfahren erforderlich sind. Darüber hinaus besteht bei den oft älteren Patienten ein hohes Maß an Komorbidität, die in der antidepressiven Therapie mitberücksichtigt werden muss.

Etwa 2/3 aller Patienten leiden unter Störungen, die aufgrund vielfältiger psychosozialer Belastungen über supportive Gespräche hinaus einer spezifischen Psychotherapie bedürfen. Problembereiche bestehen häufig in partnerschaftlichen oder familiären Konflikten, in der mangelnden Bewältigung kritischer Lebensereignisse oder in persönlichkeitsbedingten Defiziten der Verhaltens-, Wahrnehmungs-, Denk- und Interaktionsstile.

Die eingesetzten psychotherapeutischen Strategien entsprechen den genannten Belastungen und Problemen; sie orientieren sich am derzeitigen wissenschaftlichen Stand der Therapieforschung. Die Psychotherapie der depressiven Störungen enthält dabei folgende Elemente:

Psychoedukation:

Vermittlung von Wissen über Symptomatik der Depression, Diagnose, Krankheitsmodell, Psychopharmakologie, psychotherapeutisches Veränderungsmodell, Selbstwirksamkeit

Verhaltensaktivierung:

Erstellung von Aktivierungsplänen, Selbstbeobachtungsprotokolle

Kognitive Therapie:

Selbstbeobachtungsprotokolle, Identifikation negativer Denkstile, Korrektur dysfunktionaler Kognitionen, Verhaltensexperimente

Interpersonelle Therapie:

Bewältigung von Verlusten, Rollenwechseln, interpersonellen Konflikten: biographisch orientiertes Vorgehen; Klärung von Beziehungserwartungen und Konfliktmustern, Problembewältigung

Rückfallprophylaxe:

medikamentöse Prophylaxe, Früherkennung, Bewältigungsstrategien, Zukunftsplanung

Paar- und familientherapeutische Interventionen:

Fremdanamnesen, Ressourcenaktivierung, Paar- und Familiengespräche, Angehörigengruppe mit psychoedukativem Konzept.

Nach Besserung der akuten Symptomatik besteht die Möglichkeit, durch einen Arbeitsversuch auf externen Praktikumsplätzen die Wiedereingliederung ins Berufsleben vorzubereiten.

Die Therapien

Die Behandlung erfolgt mit psychotherapeutischen, pharmakotherapeutischen und soziotherapeutischen Maßnahmen.

Das therapeutische Spektrum umfasst:

  • Psycho- und Verhaltenstherapie einzeln oder in Gruppe
  • Medikamentöse Therapie
  • Bewegungstherapie (BWT)
  • Ergotherapie
  • Musiktherapie
  • Kunsttherapie
  • Soziales Kompetenztraining
  • Genussgruppe
  • Lesezirkel
  • Entspannungstherapie
  • Achtsamkeit
  • Yoga und Atemtherapie
  • Feldenkrais
  • Konzentrations- und Gedächtnistraining
  • Arbeitstherapie
  • Wachtherapie
  • Lichttherapie
  • Andere Gruppentherapien: Für bestimmte Störungen stehen auch Einzelplätze in Therapiegruppen auf anderen Stationen zur Verfügung (z.B. Angst-, Zwangsgruppe)
  • Genesungsbegleitung.
Therapieprogramm

Zweimal wöchentlich finden Einzelvisiten mit Stationsärzten, psychologischen Psychotherapeuten und Pflegepersonal statt. Zu Beginn der Woche werden hierbei die Wochenziele festgelegt und mit den Patienten ausführlich besprochen.

Neben dem Aufnahmegespräch mit der Oberärztin findet einmal in der Woche eine Oberarztvisite statt, woran zusätzlich auch die Sozialarbeiterin und alle Einzeltherapeuten teilnehmen, um alle interdisziplinären Maßnahmen zu besprechen.

Unser EX-IN-Genesungsbegleiter steht für den Erfahrungsaustausch über psychische Krisen auf Augenhöhe zur Verfügung.

Für Wahlleistungspatienten finden zusätzlich Konsultationen bei Frau Prof. Herpertz und ihrer Vertreterin statt.

Auch in schwierigen Behandlungssituationen sind zusätzliche Beratungstermine bei der Chefärztin oder deren Vertreterin möglich.

Einzelgespräche werden 1-2 mal wöchentlich durchgeführt, dies orientiert sich am individuellen Behandlungsplan.

Im Rahmen des stationären Aufenthaltes wird mindestens ein Paar- bzw. Familiengespräch angeboten.

Interprofessionelle Ausbildung auf unserer Station (HIPSTA)

Auf unserer Station wird ein Konzept nach schwedischem Vorbild umgesetzt. Sollten sie von unserem HIPSTA Tandem (Medizin Student/in und Pflege Auszubildende/r) behandelt werden, ist es wichtig, dass sie wissen, dass beide eng supervidiert und begleitet werden. Sie werden weiterhin vom Oberarzt regulär in der Oberarztvisite gesehen. Im Rahmen des Projektes erhalten sie eine Bezugspflege (Auszubildender der Pflege) und Einzelgespräche durch den Medizinstudenten im Praktischen Jahr. Unsere Praxisanleiter (ärztlich und pflegerisch) sind im Hintergrund immer für die Behandlung hauptverantwortlich.

Angehörigengruppe

Weiter Informationen zu unserem Angebot an Angehörigengruppen finden Sie hier.

Ausstattung

Die Räumlichkeiten

  • 7 Doppelzimmer, jeweils mit Dusche und WC
  • 4 Einzelzimmer (2 davon Rollstuhlgerecht)
  • Zusätzlich 1 Badezimmer
  • 1 Stationsküche
  • 1 Patienten – Tagesraum mit Kabel-TV
  • 1 Aufenthaltsraum für teilstationäre PatientInnen

Für unsere Patienten stehen eine Bibliothek, verschiedene Gesellschaftsspiele, ein Heimtrainer und ein PC-Arbeitsplatz mit Internetzugang auf der Station zur Verfügung. 2 modern gestaltete Sitzgruppen laden zu Gesprächen ein. Die Mahlzeiten werden in einem gemeinsamen Speisesaal eingenommen, welcher außerhalb der Essenszeiten als Aufenthaltsraum mit Fernseher und Stereoanlage genutzt werden kann. Das liebevoll gestaltete Badezimmer kann zur Entspannung genutzt werden. Sowohl im Unter- als auch im Dachgeschoss befinden sich weitere Funktions- und Therapieräume.

Karriere

1 Oberarzt/-ärztin

1 Stationsleitung

6 Mitarbeiter/-innen der Pflege alternativ

6 Mitarbeiter:innen der Pflege

2 Stationsärzte/ -ärztinnen

1 Psychologe/-in

1 Psychologe/-in im Praktikum

1 Teamassistent/-in

1 Sozialarbeiter/-in

1 Bewegungstherapeut/-in

1 Musiktherapeut/-in

1 Ergotherapeuti/-n

Die Aufgaben der Pflegepersonen im multiprofessionellen Team

Im Rahmen der psychiatrischen Krankenpflege sind die Aufgaben der Pflegeperson orientiert an den individuellen seelischen Problemen und Bedürfnissen unserer Patientinnen und Patienten. Uns ist der Aufbau einer Vertrauens- und Beziehungsbasis ebenso wichtig wie die Begleitung und Unterstützung in alltäglichen Situationen, zwischenmenschlichen Begebenheiten sowie bei Sorgen und Problemen. Die Pflege unterstützt als Teil des multiprofessionellen Teams die psychotherapeutischen Prozesse, die zu einer Verbesserung der Lebensqualität beitragen. Ziel unserer Arbeit ist, gemeinsam mit den Patienten die Entlassung in ihren häuslichen Alltag, bei weitestgehender Selbstständigkeit. Die Pflegepersonen arbeiten im Zimmer- bzw. Bereichspflegesystem, das heißt, jede Patientin, jeder Patient hat pro Schicht eine feste Bezugsperson, die sich um ihre bzw. seine Bedürfnisse und Belange kümmert.

Zu den weiteren Aufgaben der Pflege gehört die Ausbildung von Krankenpflegeschülerinnen und –schülern. Dies wird überwiegend von ausgebildeten Mentorinnen und Mentoren gewährleistet.

Darüber hinaus sind die Krankenpflegepersonen verantwortlich für den reibungslosen organisatorisch/administrativen Ablauf auf der Station.