Arterio-venöse Malformationen

Sektion Vaskuläre Neurologie

Definition der Erkrankung

Eine arteriovenöse Malformation (AVM) ist eine angeborene Fehlbildung der Blutgefäße, bei der Arterien direkt mit Venen verbunden sind, ohne dazwischenliegende Kapillaren.

Die Gefäßmalformation besteht aus einem Geflecht von direkten Verbindungen zwischen den blutzuführenden Arterien und den blutabführenden Venen, wobei eine exakte Abgrenzung im Bereich der AVM oft nicht mehr möglich ist. Durch den erhöhten Blutfluss innerhalb der AVM sind die Blutgefäße erweitert, Aneurysmabildungen sind möglich. Aufgrund der optischen Struktur der Fehlbildung wird eine AVM auch als Gefäßknäuel beschrieben. Das Zentrum der scheinbar verknoteten Blutgefäße wird als Nidus (lateinisch für „Nest“) bezeichnet.

Histologisch unterscheidet sich der Aufbau der Blutgefäße im Bereich der AVM von dem „gesunder“ Blutgefäße; innerhalb der AVM sind einige Wandschichten der Arterien/Venen extrem dünn oder fehlen ganz. Die Blutgefäße der AVM sind daher anfälliger für Rupturen, was zu (inneren) Blutungen führen kann.

Die Größe einer AVM ist variabel, die Ausdehnung der AVM kann sich mit der Zeit sowohl vergrößern als auch verkleinern.

Weitere Informationen

Symptome

AVMs können durch Hirnblutungen mit entsprechenden Ausfallserscheinungen oder durch epileptische Anfälle auffällig werden.

Das Risiko einer Hirnblutung hängt von der Größe der AVM, dem Lebensalter und anderen Faktoren ab.

Ursachen

Angeboren

Diagnose

MRT, MR-Angiografie, Katheterangiografie

Folgeerkrankungen

Hirnblutung, Epilepsie

Ablauf der Behandlung

Bei einem erhöhten Hirnblutungsrisiko stehen verschiedene Verfahren zur Ausschaltung oder Größenreduktion einer AVM zur Verfügung: Neuroradiologisch interventionell, neurochirurgisch oder strahlentherapeutisch. Die Differentialindikation ist hoch individuell und erfolgt in unserem Zentrum in einer multidisziplinären Fallbesprechung.