Psychisches Trauma
Klinik für Allgemeine Innere Medizin und PsychosomatikDefinition der Erkrankung
Ein psychisches Trauma ist ein starker seelischer Schock als Folge grausamer, erschütternder Erlebnisse.
Besonders häufig betroffen sind:
- Opfer von Kriegserlebnissen
- gefolterte Menschen
- Opfer von Gewaltverbrechen
- vergewaltigte Frauen
- Unfallopfer
- Opfer von Naturkatastrophen
Nach solchen Erlebnissen entwickelt etwa jedes vierte Opfer eine psychische Störung, die behandelt werden muss. Insgesamt leidet etwa ein Prozent der Bevölkerung an einer chronischen Belastungsstörung als Folge eines Traumas.
Symptome
Je stärker die Persönlichkeit und ihre sozialen Bindungen angegriffen wird, desto höher die Gefährdung. Kinder reagieren besonders sensibel auf ausgeübte oder angedrohte Gewalt. Trauma-Opfer werden ihre quälenden Erinnerungen nicht mehr los: Schon geringe Erinnerungsreize lassen das Geschehene wie einen Film ablaufen, ohne dass darauf Einfluss genommen werden kann. Viele Betroffene können den Alltag nicht mehr bewältigen, fühlen sich von der Realität abgetrennt, ziehen sich zurück und entwickeln zusätzlich andere schwere psychische Störungen. Gespräche reichen nicht aus, um traumatische Ereignisse zu verarbeiten.
Ablauf der Behandlung
Die Sektion Psychotraumatologie der Klinik für Psychosomatische und Allgemeine Klinische Medizin bietet ambulante und stationäre therapeutische Unterstützung für Opfer von traumatischen Ereignissen an. Dazu gehört auch die EMDR-Therapie (Eye Movement Desensitization and Reprocessing), die international als wissenschaftlich geprüfte, effektive Therapie eingesetzt wird. Der Patient ruft sich das traumatische Ereignis vor Augen, seine Verarbeitung wird durch rhythmische Augenbewegungen oder Berührungen gefördert. Dabei werden traumähnliche Prozesse in Gang gesetzt und die unverbundenen Erinnerungsfetzen werden zu ganzheitlicher Erinnerung verschmolzen. Zurück bleibt das Wissen um ein schreckliches Ereignis; die Bilder hören jedoch auf zu kreisen und verlieren ihre Bedrohung.