Steißbeinteratom

Sektion Kinderchirurgie

Definition der Erkrankung

Das Steißbeinteratom zählt zu den häufigsten Keimzelltumoren im Kleinkindesalter. Große Steißbeinteratome werden häufig schon während der Schwangerschaft im Ultraschall festgestellt. Kleinere Steißbeinteratome hingegen fallen bei Neugeborenen oder Kleinkindern durch Probleme beim Stuhlgang auf oder werden als Zufallsbefund bei einer leicht beginnender Schwellung im Bereich des Steißbeines beobachtet.

Weitere Informationen

Diagnose

Neben Blutuntersuchungen sind radiologische Verfahren das Mittel der Wahl für eine genaue Diagnosestellung. Zur Abklärung des Steißbeinteratoms bestimmen wir im Blut Ihres Kindes die Menge an alpha-Fetoprotein. Darüber hinaus untersuchen wir Ihr Kind mithilfe der Sonografie. Damit gewinnen wir vielfältige Informationen über die Lage und die Größe des Tumors. Für eine feinere Diagnostik führen wir anschließend eine Magnetresonanztomografie(MRT) durch, dessen Ergebnisse wir auch für die OP-Planung nutzen. Besonderes Augenmerk legen wir dabei auf eine Ausbreitung entlang des Sakral- oder Spinalkanals.

Ablauf der Behandlung

Ein wichtiger Schritt in der Behandlung von Steißbeinteratomen stellt die möglichst vollständige Entfernung des Tumors dar. Die Mitentfernung des Steißbeines ist dabei vorgegeben.

Nach der Operation entscheiden wir im Rahmen der MAKEI-Studien, ob bei Ihrem Kind eine primäre oder eine anschließende Chemotherapie notwendig ist. Wurden große Steißbeinteratome bereits vor der Geburt diagnostiziert, behandeln wir die Kinder in einem interdisziplinären Team aus Frauenärzten, Kinderärzten, Narkoseärzten und Kinderchirurgen. Unser Anbindung an ein perinatales Zentrum ist hierbei eine Voraussetzung für die adäquate Versorgung. Den Geburtstermin wird in einer interdisziplinären Diskussion bestimmt und alle Vorbereitungen auf die bestmöglichste Versorgung des Kindes getroffen.

Nachsorge

Kindern, denen ein Steißbeinteratom operativ entfernt wurde, werden gemeinsam mit den Ärzten der Abteilung für Onkologie und Hämatologie der Kinderklinik regelmäßig betreut.

Innerhalb den einzelnen Therapieoptimierungsstudien werden je nach Stadium der Erkrankung und Verlauf feste Kontrolltermine in der hämatologischen und onkologischen Ambulanz der Kinderklinik und in unserer Sprechstunde vereinbart.