Tremorerkrankung (Zittern)

Sektion für Neurodegenerative Erkrankungen und Bewegungsstörungen

Definition der Erkrankung

Tremor (Zittern) ist eines der häufigsten Symptome in der Neurologie und die häufigste Bewegungsstörung. Tremor beschreibt eine unwillkürliche, schwingende (oszillatorische) Bewegung eines Körperteils bzw. mehrerer Körperteile, welche zumeist an den Händen auftritt, aber u.a. auch den Kopf, die Stimme oder die Beine betreffen kann. Hierbei unterscheidet je nachdem unter welchen Bedingungen der Tremor auftritt einen Ruhetremor, welcher bei Entspannung des Körperteils auftritt, von einem Aktionstremor. Ein Aktionstremor wird weiter in einen Haltetremor, welcher bei Halten gegen die Schwerkraft, einen Bewegungstremor, welcher bei Bewegungen, und einen Intentionstremor, welcher bei zielgerichteten Bewegungen auftritt und bei Annäherung an das Ziel zunimmt, unterteilt. Ein Tremor kann einerseits als eigenständiges Krankheitsbild auftreten (primäre Tremorerkrankungen) aber auch Symptom einer anderen Erkrankung sein (sekundäre Tremorerkrankungen, z.B. im Rahmen einer anderen neurologischen Erkrankung wie der der Parkinsonerkrankung oder der Multiplen Sklerose als auch bei internistischen Erkrankungen wie der Schilddrüsenüberfunktion). 

Auch bei gesunden Menschen lässt sich beim Vorhalten der Arme oder Beine ein leichtes, zumeist kaum sichtbares Zittern feststellen, welches keinen Krankheitswert besitzt und als physiologischer Tremor bezeichnet wird.  Der verstärkte physiologische Tremor hingegen ist meist sichtbar und situativ oder dauerhaft störend. Ausgelöst werden kann dieses Zittern durch Anspannung, Angst, Koffein oder Müdigkeit. Andere Ursachen können unerwünschte Arzneimittelwirkungen oder Stoffwechselstörungen sein. 

Die häufigste Form der primären Tremorerkrankungen ist der essentielle Tremor, welcher definitionsgemäß an beiden Händen auftritt, aber im Verlauf der Erkrankung auch andere Körperteile betreffen kann. Der essentielle Tremor weist eine familiäre Häufung auf, d.h. dass zumeist auch andere Familienmitglieder betroffen sind.

Beim orthostatischen Tremor kommt es zu hochfrequenten Schwingungen der Beinmuskulatur im Stehen, welche sich beim Gehen oder im Sitzen bessern. Der orthostatische Tremor führt zu einer Standunsicherheit. Äußerlich lässt sich häufig kein Zittern feststellen, die typische hohe Frequenz des Tremors (14-18 Hz) kann jedoch mittels Oberflächenelektromyographie in der Tremoranalyse gemessen werden.

Der zerebelläre Tremor tritt im Rahmen verschiedenen Erkrankungen des Kleinhirns wie z.B. der Multiplen Sklerose oder neurodegenerativer Erkrankungen wie hereditärer Ataxien auf. Häufig äußert er sich als Intentionstremor der Extremitäten, seltener auch des Rumpfs.

Ambulante und stationäre Behandlungsoptionen

Gerne können Sie sich in unserer Parkinson-Ambulanz für eine Optimierung der medikamentösen Therapie vorstellen (Kontakt).

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