Adipositaschirurgie

Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie

minimal-invasiv

Erklärung

Ist ein Patient extrem übergewichtig (Körpermasseindex (BMI) über 35) und liegen bei ihm schwerwiegende Begleit- oder Folgeerkrankungen vor, können chirurgische Maßnahmen zum Einsatz kommen. Voraussetzung dafür sind weitere Voruntersuchungen.

  • In der Endokrinologischen Abteilung der Inneren Medizin (Krehl-Klinik) untersuchen wir, ob andere Ursachen für das Übergewicht vorliegen, etwa eine Überfunktion der Nebennieren, eine Schilddrüsenunterfunktion oder eine Zuckererkrankung (Diabetes mellitus).
  • In der Klinik für Psychosomatische Medizin (Krehl-Klinik) stellen wir fest, ob beispielsweise schwere Depressionen oder ein gestörtes Essverhalten das krankhafte Übergewicht erklären können.
  • Zeigen sich keine Hinweise auf endokrinologische oder psychosomatische Ursachen, informieren wir Sie in der  Chirurgischen Klinik über mögliche Operationsverfahren und ermitteln, welches Verfahren für Sie in Frage kommt.

Häufige Nachfragen

Ob Sie operiert werden, hängt von ihrem Körpermasseindex (BMI) ab. Falls dieser größer als 35 ist, kommt ein chirurgischer Eingriff für Sie grundsätzlich in Betracht. Sollte Ihr BMI größer als 35 sein, ist für die Entscheidung zur Operation wesentlich, ob bereits Erkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes mellitus oder chronische Gelenkbeschwerden entstanden sind. Dazu durchlaufen Sie nach Erstvorstellung in unserem Adipositaszentrum endokrinologische und psychosomatische Untersuchungen, die wir mit Ihnen koordinieren. Zusätzlich finden Termine zur Ernährungsberatung statt und Sie sind aufgefordert, Ihre tägliche Ernährung, körperliche Betätigung und das wöchentliche Gewicht für 1-6 Monate zu dokumentieren. Dieses Vorgehen wird durch die in Deutschland gültige Leitlinie zur operativen Therapie der Adipositas vorgeschrieben und ist notwendig, damit eine Kostenübernahme durch Ihre Krankenkasse erfolgen kann. In sehr seltenen Fällen kann von diesem Weg abgewichen werden, bei Ihrer Erstvorstellung in unserer Sprechstunde beraten wir Sie hierzu individuell. Im Laufe dieses Verfahrens benötigen wir außerdem noch eine Magenspiegelung, die Sie am besten frühzeitig selbst mit Ihrem Hausarzt/Ihrer Hausärztin veranlassen.

Stimmen alle drei Fachdisziplinen – Endokrinologie, Psychosomatik und Chirurgie – einem operativen Eingriff zu, werden Sie zur Planung der Operation erneut in die chirurgische Adipositassprechstunde eingeladen. Bei diesem Termin wird das für Sie am besten geeignete operative Verfahren gemeinsam mit Ihnen festgelegt.

Von Ihrer ersten Vorstellung bis zur Operation können zwischen sechs bis neun Monaten vergehen. Während dieser Zeit stehen wir Ihnen in unserer Adipositas-Sprechstunde jederzeit für Rückfragen zur Verfügung.

Wir bieten an der Chirurgischen Klinik Heidelberg und im Adipositas-Zentrum für Ersteingriffe hauptsächlich zwei Operationsverfahren an: Schlauchmagen (Gastric Sleeve) und Magenbypass (RYGB). Weitere Verfahren für Spezialfälle sind die Magenband-Entfernung, SADI und verschiedene Varianten des Magenbypass sowie Operationen bei Komplikationen.

Die Krankenkassen bezahlen die Kosten der jeweiligen Operationsverfahren, solange die Anforderungen der Leitlinie erfüllt sind.

In der Regel dauert Ihr stationärer Aufenthalt zwischen zwei und fünf Tagen. Die eigentliche Operationszeit variiert zwischen einer halben und zwei Stunden – je nach Verfahren. Wir führen alle Operationen minimalinvasiv (laparoskopisch oder robotisch) durch, was die Erholungsphase nach der OP deutlich verkürzt. Kurz vor Ihrer Entlassung führen wir nochmals eine Ernährungsberatung durch. So stellen wir Sie auf die neue Situation ein und ermöglichen Ihnen einen reibungslosen Übergang in den Alltag.

Die Nachsorge sollte lebenslang Beachtung finden nach Adipositaschirurgie. An unserem Zentrum erhalten Sie nach der Operation im ersten Jahr 2-3 planmäßige Termine in unserer chirurgischen Nachsorge-Sprechstunde. Die weiteren Kontrollen werden regulär zunächst jährlich in der Abteilung für Endokrinologie durchgeführt. Bei Berschwerden oder akuten Problemen steht jederzeit ein:e Ansprechpartner:in aus der Gruppe der Operateur:innen für Ihre behandelnden Ärzt:innen oder Sie selbst zur Verfügung.