Corneale allogene intrastromale Ringsegmente (CAIRS)
Hornhaut- & Transplantationschirurgie, LIONS-HornhautbankErklärung
Die CAIRS-Technik ist ein modernes, gewebeschonendes Verfahren zur Behandlung von Keratokonus, bei dem keine synthetischen Implantate verwendet werden. Statt Kunststoffringen wie bei herkömmlichen intracornealen Ringsegmenten (ICRS) werden bei CAIRS ringförmige Segmente aus Spenderhornhaut in die eigene Hornhaut eingebracht. Dies verbessert die Stabilität und optische Qualität der Hornhaut auf natürliche Weise.
Bei der CAIRS-Transplantation werden in die mittlere Schicht der Hornhaut (Stroma) mit einem Femtosekundenlaser präzise Tunnel geschnitten. Anschließend werden aus Spenderhornhaut gewonnene, halbmondförmige Segmente in diese Tunnel eingebracht. Ziel ist es, die verformte Hornhaut bei Keratokonus zu stabilisieren und die Hornhautkrümmung zu regulieren. Der Eingriff erfolgt in Tropfanästhesie.
Anwendungsbereich:
- Progressiver Keratokonus (Stadium I–III)
- Intoleranz gegenüber Kontaktlinsen
- Unzureichende Sehschärfe mit Brille oder Brillenanpassung nicht möglich
- Alternative zu synthetischen intracornealen Ringsegmenten bei Risikofaktoren
Vorteile:
- Verwendung natürlichen Gewebes (keine Fremdkörperreaktion)
- Geringere Komplikationsrate als bei Kunststoffsegmenten
- Verbesserung der Sehschärfe und Reduktion des Astigmatismus
- Biologische Integration in die Hornhaut
Nicht geeignet ist das Verfahren bei:
- Stark fortgeschrittener Keratokonus mit ausgeprägter Narbenbildung
- Hornhautdicke unter 400 μm im Implantationsbereich
- Aktive Augeninfektionen oder chronische Augenentzündungen
- Autoimmunerkrankungen mit erhöhter Transplantatabstoßungsgefahr