Crosslinking

Sektion Refraktive Chirurgie

Erklärung

Das corneale Crosslinking ist ein minimalinvasives Verfahren zur Stabilisierung der Hornhaut bei Keratokonus. Ziel der Behandlung ist es, das Fortschreiten der Erkrankung zu stoppen, indem die biomechanische Festigkeit der Hornhaut erhöht wird.

Beim Crosslinking wird zunächst die oberste Zellschicht der Hornhaut (das Epithel) entweder entfernt (epi-off) oder belassen (epi-on, je nach Methode). Anschließend wird Riboflavin (Vitamin B2) in Tropfenform auf die Hornhaut aufgetragen und mit UV-A-Licht bestrahlt. Durch diese Kombination kommt es zu einer verstärkten Vernetzung (Crosslinking) der Kollagenfasern in der Hornhaut – die Hornhaut wird dadurch stabiler und weniger verformbar.

Besonders geeignet ist das Crosslinking für:

  • Patienten mit Keratokonus im Früh- oder Fortschreitungsstadium

  • Jugendliche und junge Erwachsene, bei denen die Progression oft schneller verläuft


Vorteile des Crosslinkings:

  • Verlangsamt oder stoppt die Krankheitsprogression

  • Erhält die eigene Hornhautstruktur

  • Kann weitere operative Eingriffe (z. B. Hornhauttransplantation) hinauszögern oder vermeiden

  • Ambulante Behandlung mit kurzer Regenerationszeit


Das Crosslinking stellt derzeit die einzige Therapie dar, die direkt auf die Krankheitsursache des Keratokonus einwirkt. Je früher die Behandlung erfolgt, desto besser sind die Erfolgsaussichten für eine langfristige Stabilisierung des Sehvermögens.

Bei Keratokonus besteht eine reduzierte biomechanische Stabilität durch mangelnde Quervernetzung der Kollagenfibrillen. UVA-Bestrahlung in mit Riboflavin behandelten Hornhäuten führt zur Induktion von Quervernetzung von Kollagenfibrillen und somit zu einer Verfestigung des Hornhautgewebes.

Erkrankungen