Herzkatheteruntersuchung (ICH)

Institut für Cardiomyopathien Heidelberg

Erklärung

In bestimmten Fällen kann die Herzkatheteruntersuchung wichtige Informationen für die Diagnose einer Cardiomyopathie (=Kardiomyopathie) liefern. Neben dieser sogenannten diagnostischen Herzkatheteruntersuchung gibt es mittlerweile zahlreiche therapeutische Ansätze bei Patienten mit angeborenen Herzfehlern oder Cardiomyopathien.

Wir führen diese Untersuchung zur Darstellung der Herzkranzgefäße und Ausschluss von Durchblutungsstörungen des Herzmuskels durch. Dabei kommen sehr feine, atraumatische Katheter zum Einsatz. Durch die Messung von Blutdrücken in verschiedenen Bereichen des Körpers können wichtige Rückschlüsse über den Kreislauf gewonnen werden. Die Messung der Herzleistung ist ebenfalls im Herzkatheter möglich und liefert ergänzende Hinweise zur Schwere der Erkrankung.
 

Die Entnahme kleinster Gewebeproben aus dem Herzmuskel kann Aufschlüsse über die genaue Ursache einer Cardiomyopathie liefern. In erfahrenen Zentren ist sie insgesamt mit einem niedrigen Risiko verbunden. Die Biopsieproben werden histologisch und molekularbiologisch ausgewertet und die Ergebnisse im Therapieplan berücksichtigt.

Bei der Hypertrophisch Obstruktiven Form der Cardiomyopathie kann bei Patienten mit eingeschränkter Leistungsfähigkeit, Luftnot, Ohnmacht oder Angina pectoris die Verringerung der Septumdicke zu einer deutlichen Verbesserung der Symptome und Prognose führen. Neben der operativen Entfernung bieten wir als minimal invasiven Ansatz ein Katheterbasiertes Verfahren an. Die sogenannte TASH dauert in der Regel 30 Minuten und erfordert einen stationären Aufenthalt von wenigen Tagen.

Häufig führt bei der Dilatativen Cardiomyopathie (DCM) die Erweiterung des Herzens zu einer Undichtigkeit der Mitralklappe. Wenn eine Operation aufgrund der schweren Erkrankung nicht möglich ist, kann über das sogenannte MitraClip Verfahren im Herzkatheter die Mitralklappeninsuffizienz verringert werden. Dies kann zu einer deutlichen Verbesserung der Beschwerden führen.

Bei angeborenen Fehlbildungen der Herzscheidewand ist es heute möglich, ein sogenanntes Schirmchen einzusetzen und damit den Defekt zu verschließen. Dies wird bei Patienten nach Schlaganfall oder bei einer Überlastung der Herzkammern durch den falschen Blutfluss durchgeführt.

Bei Patienten mit Vorhofflimmern ist eines der größten Risiken der embolische Schlaganfall durch Thrombenbildung im Vorhofohr. Daher erhalten die meisten Patienten mit Vorhofflimmern eine Blutverdünnung. Ist dies nicht möglich, z.B. bei wiederholten Blutungen, kann ein Herzkatheterbasierter Verschluss des Vorhofohrs helfen.

Elektrophysiologische Untersuchung und Ablation

Bei Herzrhythmusstörungen kann eine elektrische Herzkatheteruntersuchung sowohl Aufschluss über die Ursachen, als auch das damit verbundene Risiko liefern. Bei vielen Formen der Herzrhythmusstörung, die bei Cardiomyopathiepatienten auftreten, ist auch eine Beseitigung im Herzkatheter möglich (Ablation). Die häufigsten dieser Rhythmusstörungen sind: Vorhofflimmern, Vorhofflattern, ventrikuläre Tachykardien.