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Konventionelle Herzchirurgie bei Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz

Klinik für Herzchirurgie

Erklärung

Der Mangel an Spenderorganen und auch das zunehmende Alter der Patienten lässt Mediziner nach Alternativen zur Transplantation zu suchen.

Anfang der 1990iger Jahre wurde in der Klinik für Herzchirurgie die dynamische Kardiomyoplastik zur Unterstützung der Herzfunktion als Operation erstmals in Deutschland eingeführt. Nach ausgedehnten wissenschaftlichen und experimentellen Untersuchungen wurde diese Operationsmethode bei Patienten mit Kontraindikationen gegen eine Herztransplantation angewandt.

Der große Rückenmuskel (M. latissimus dorsi) wurde abpräpariert, in den Brustkorb verlagert und um das kranke Herz geschlungen. Nach entsprechendem Training und mithilfe eines speziellen Schrittmachers hat sich der Muskel so umgewandelt, dass er nicht mehr ermüdet. Synchron zur Herzaktion kontrahiert der Muskel und unterstützt die Herzfunktion.Leider hat sich gezeigt, dass selbst ein so großer und kräftiger Muskel nicht in der Lage ist, die Herzfunktion über mehrere Jahre zu unterstützen. Die weltweite Hoffnung in diese Methode hat sich daher leider nicht erfüllt.

Ähnliche enttäuschende Erfahrungen wurden mit der sogenannten Batista-Operation gemacht.

Durch die Fortschritte der modernen Anästhesie und der Intensivmedizin sind nun konventionelle, herzchirurgische Operationen auch bei Patienten mit höchstgradig eingeschränkter Pumpfunktion des Herzens möglich.

Betrachtet man die Hauptursachen der terminalen Herzinsuffizienz, so sind dies der Herzinfakt mit großen Narben der linken Herzkammer und die koronare Gefäßerkrankung mit Minderdurchblutung des Herzmuskels. Mittels Rekonstruktion der Geometrie der linken Herzkammer, kombiniert mit einer Bypass-Operation, lassen sich teilweise hervorragende Erfolge gerade bei Patienten mit schwerst eingeschränkter Pumpfunktion erzielen. Auch stellt das Alter keine Kontraindikation mehr dar. Selbst Patienten die über 80 Jahre alt sind, können im Einzelfall erfolgreich operiert werden.
Der Anteil von schwerst kranken Patienten konnte nach Ventrikelrekonstruktion auf unter zehn Prozent gesenkt werden. Die Überlebensraten sind dabei mit den internationalen Ergebnissen nach einer Herztransplantation vergleichbar. Trotzdem handelt es sich um eine Operationsmethode, die im Einzelfall sorgfältig abgewogen werden muss.

Ähnlich verhält es sich mit einem zweiten Verfahren. Hierbei wird versucht, durch Verbesserung der Herzmuskeldurchblutung eine Funktionsverbesserung zu erreichen. Hierzu wird eine konventionelle Bypass-Operation bei Patienten mit schwerst eingeschränkter Pumpfunktion des Herzens eingesetzt. Es handelt sich dabei um eine Patientengruppe, die früher auf Grund des zu hohen Operationsrisikos nicht mehr für eine Bypass-Operation akzeptiert wurde.

Diese Erfolge sind nur durch ein eingespieltes Team von Kardiologen, Anästhesisten, Intensivmedizinern und Herzchirurgen zu erreichen. Für jeden einzelnen Patienten wird dabei ein maßgeschneidertes Behandlungskonzept entwickelt. Es handelt sich in keinem der Fälle um einen Routinepatienten. All diese Patienten sind schwerstkrank und würden, ein entsprechendes Alter vorausgesetzt, selbst die Kriterien für eine Herztransplantation erfüllen.