Künstliche Iris

Augenklinik

Erklärung

Die Iris, auch Regenbogenhaut genannt, ist die eigentliche Blende des Auges und verleiht ihm die Augenfarbe. Sie liegt hinter der Hornhaut und reguliert durch Verengen oder Vergrößern der Öffnung, der Pupille, den Lichteinfall auf die Netzhaut. Dieser Vorgang wird unbewusst geregelt. Bei manchen Patienten ist allerdings die Anpassungsfähigkeit der Iris durch angeborene oder erworbene Ursachen eingeschränkt. Wenn die Iris im Auge ganz oder teilweise fehlt (Aniridie), treten neben der offensichtlich kosmetischen Beeinträchtigung ernsthafte Beschwerden für den Patienten auf: Stark herabgesetzte Sehkraft, extremes Blendungsempfinden und vermindertes Kontrastsehen.

Die Therapie von Irisdefekten hat in den vergangenen Jahren durch die Entwicklung neuer Verfahren und Therapiemöglichkeiten profitiert. Mittels moderner Implantate können an unserer Klinik die meisten angeborenen oder erworbenen Irisdefekte behandelt werden. Ziel der Therapie ist dabei die Reduktion der Blendung und die Verbesserung von Sehfähigkeit und Kontrastsehen, bei möglichst bestem kosmetischem Ergebnis.

Eine bisherige Behandlungsmöglichkeit ist die Implantation von künstlichen Intraokularlinsen mit aufgemalter Iris. Dabei muss zuerst wie bei einer Katarakt-Operation die natürliche Linse entfernt werden, um anschließend die künstliche Linse zu implantieren.

Daneben gibt es die neue Möglichkeit der Implantation einer künstlichen Iris aus Silikon (ArtificialIris). Die Silikon-Iris wird nach dem Muster des Partnerauges originalgetreu erstellt, das bedeutet, dass dabei eine individuelle Farbgestaltung möglich ist. Das Implantat wird über einen minimal-invasiven Zugang (kleiner als 3,5 mm) in die hintere Augenkammer eingebracht. Wird die gesamte Iris damit ersetzt, erfolgt ein relativ kurzer Eingriff ohne Einnähen des Implantates. Bei Rekonstruktionen von Iris-Teildefekten erfolgt ein Vernähen des Implantates mit dem restlichen Iris-Gewebe oder die Befestigung an der Augenwand. Diese Eingriffe sind in der Regel komplexer und teilweise auch mit längeren Eingriffszeiten verbunden. Die vergleichsweise hohen Kosten für die künstliche Silikon-Iris werden in der Regel von den gesetzlichen und privaten Krankenversicherungen übernommen, sofern bestimmte, medizinische Kriterien erfüllt sind.