Refraktiver Linsenaustausch

Augenklinik Sektion Refraktive Chirurgie

mikrochirurgisch

Erklärung

Der Austausch der körpereigenen Linse gegen eine Kunstlinse wird auch als »Refraktiver Linsenaustausch« bezeichnet. Beim Refraktiven Linsenaustausch verliert das Auge seine natürliche Fähigkeit, sich auf unterschiedliche Entfernungen selbst scharf einzustellen (»Akkommodation«).  Daher wird das Verfahren nur dann eingesetzt, wenn Ihre Akkommodationsfähigkeit bereits reduziert ist, d.h. in der Regel erst ab dem 40. Lebensjahr.  Ein weiterer Grund, der den Einsatz des Verfahrens sinnvoll machen kann, sind z.B. extreme Fehlsichtigkeiten oder eine beginnende Linsentrübung (Grauer Star). Die große Auswahl an Linsenimplantate, z.B. multifokale Linsen, ermöglicht die Einstellung auf verschiedenste Sehbereiche (Ferne und Nähe). Durch den Einsatz eines Femtosekundenlasers kann diese Operation sehr präzise und sicher durchgeführt werden.

Entfernung der körpereigenen Linse

Der Femtosekundenlaser übernimmt in unmittelbar aufeinanderfolgenden Schritten die Eröffnung der Hornhaut, das kreisförmige Eröffnen der vorderen Linsenkapsel sowie das Zerteilen der natürlichen Augenlinse. Durch die kleine Öffnung hindurch werden im Anschluss die zerteilten Linsenreste abgesaugt. Dank des Einsatzes eines Femtosekundenlasers kann hochpräzise und sicher gearbeitet werden. Gewebe wird geschont und die Linsenkapsel mit einer Genauigkeit von 10 bis 15 Mikrometern (tausendstel Millimeter) eröffnet. Sie bleibt dadurch reißfester als bei herkömmlichen Techniken, ist besser zentriert und damit auch zum Einsetzen von Speziallinsen geeignet.

Einsetzen einer Kunstlinse

Die entfernte Linse wird durch eine Kunstlinse ersetzt. Die Stärke der neuen Linse wurde, basierend auf präzise Lasermessungen, vor der Operation genau berechnet. Sie erhalten eine genauestens für Sie angepasste Kunstlinse, die eine lebenslängliche Haltbarkeit hat. Diese Kunstlinse wird durch die kleine Öffnung mit einem speziellen Instrument in den vollständig geleerten Kapselsack eingesetzt (»injiziert«). Die Kunstlinse ersetzt nun die körpereigene Linse.

Verion: bildgeführtes Navigationssystem zur Unterstützung der Operation des Grauen Star und dem Refraktiven Linsenaustausch (RLA)

Das Verion ermöglicht eine bildgesteuerte Operation des Grauen Star bzw. des Refraktiven Linsenaustausch (RLA). So kann sich der Operateur vergleichbar zu den head up displays im Flugzeugcockpit oder im PKW Informationen zu dem Patientenauge und operationsspezifische Parameter in das OP Mikroskop als Overlay einspiegeln lassen. Dies ist insbesondere bei der Ausrichtung von Premiumlinsen, wie torischen, multifokalen oder phaken Linsen wichtig.

Eigenschaften des RLA auf einen Blick

  • Gute Vorhersagbarkeit
  • Schnelle Rehabilitation
  • Nahezu jede Fehlsichtigkeit behandelbar
  • Auswahl an Premiumlinsen ermöglicht Brillenunabhängigkeit für nahezu alle Sehbereiche
  • Auch bei Alterssichtigkeit anwendbar
  • Nachkorrektur möglich
  • Jahrzehntelange Erfahrung

Erkrankungen