Bösartige Tumoren der inneren Nase und der Nasennebenhöhlen

Hals-, Nasen- und Ohrenklinik

Definition der Erkrankung

Bösartige Tumoren der Nasenhaupt- und Nebenhöhlen sind insgesamt mit 1 Prozent aller Malignome selten, machen aber etwa 12 Prozent aller bösartigen Neubildungen des Kopf-Hals-Bereiches aus.

Meist ist die Kieferhöhle zumindest mitbetroffen, nur in einem Fünftel der Fälle ist der Krebs nur auf die Kieferhöhle beschränkt. Nächsthäufigste Lokalisation sind Nasenhaupthöhle und Siebbeinzellen. Männer sind etwa doppelt so häufig betroffen wie Frauen, meist wird die Erstdiagnose zwischen dem 5. und 7. Lebensjahrzehnt gestellt.

Weitere Informationen

Symptome

Frühsymptome können sein typischerweise einseitige Behinderung der Nasenluftpassage und sinusitische Beschwerden oder auch wiederholtes einseitiges Nasenbluten. Später treten Schwellungen von Wange, Mundvorhof, Augenlidern und Stirn auf. Durch Verlagerung des Augapfels kommt es zu Doppelbildern und Sehstörungen.

Ursachen

Bei Schreinern kann das Nasennebenhöhlenkarzinom als Berufskrankheit anerkannt werden, da es durch Holzstäube verursacht werden kann. Aber auch durch Dämpfe aus der chemischen Industrie sowie bei Gerbern und in der Nickel- und Chromverarbeitung kann zu gehäuften Fällen von Karzinomen der inneren Nase kommen. Meist handelt es sich um Plattenepithelkarzinome, aber auch maligne Lymphome, Adenokarzinome und andere Tumorarten kommen vor.

Ablauf der Behandlung

Kleinere Tumoren können durch die Nase operiert werden. Sehr große Tumoren erfordern z.T. aufwendige Rekonstruktionen und ggfs. auch eine epithetische Versorgung (rekonstruktive Chirurgie und Epithesen). Bei der Tumorentfernung kann die Navigation und die  intraoperative Computertomographie von Bedeutung sein. Unser Ziel ist dabei immer eine vollständige Entfernung des Tumors und zugleich ein zufrieden stellendes kosmetisches und funktionelles Ergebnis. Ausgedehnte Tumoren sollten nachbestrahlt werden ggfs. in Kombination mit Chemotherapie, um die Heilungschancen zu verbessern.

Die Prognose ist im Frühstadium relativ gut, bei Einbruch in die hinter der Kieferhöhle gelegene Flügelgaumengrube oder die Augenhöhle allerdings vergleichsweise schlecht.