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Chondrosarkom

Sektion Orthopädische Onkologie und Septische Orthopädische Chirurgie

Definition der Erkrankung

Ein Chondrosarkom bezeichnet einen malignen Tumor, dessen Zellen Knorpel-, aber keine Knochengrundsubstanz bilden. Im Vergleich zu der gutartigen Variante des Enchondroms zeichnet sich das Chondrosarkom durch ein stärkeres und invasiveres Wachstum, großes Zellreichtum, Pleomorphie und Kernatypien aus. Mit einem Anteil von 20 Prozent ist das Chondrosarkom der zweithäufigste solide maligne Knochentumor. Erwachsene zwischen 30 bis 50 Jahren sind am häufigsten davon betroffen. Am häufigsten ist das Chondrosarkom in der Nähe des Hüftgelenkes und Kniegelenkes lokalisiert. Darüber hinaus können auch der Oberschenkelknochen (Femur), das Darmbein (Os ilium) sowie der Oberarmknochen (prox. Humerus) betroffen sein.

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Ursachen

Die Ursache des primären Chondrosarkoms ist noch nicht geklärt. Sekundäre Chondrosarkome können sich aus gutartigen Primärtumoren entwickeln. Die Entartung eines solitären Enchondromes ist jedoch äußerst selten. Ein höheres Entartungsrisiko besteht bei Erkrankungen mit multiplem Vorkommen von En- bzw. Osteochondromen.

Diagnose

Für die histologische Typisierung und die weitere Behandlung des Tumors ist neben Anamnese, klinischer Untersuchung und bildgebender Diagnostik in der Regel eine operative Probeentnahme von Tumorgewebe (Biopsie) erforderlich.

Krankheitsverlauf

Die Prognose eines Chondrosarkoms geht vor allem mit dessen histopathologischem Differenzierungsgrad (Grading) einher. Bei der Beurteilung des Tumors werden sowohl die klinischen als auch die radiologischen und histologischen Befunde berücksichtigt.

Ablauf der Behandlung

Bei einem Chondrosarkom stellt die operative Tumorentfernung die wirksamste und oft einzige Therapiemöglichkeit dar. Da Chondrosarkome kaum strahlensensibel sind, ist eine Strahlentherapie nur in Ausnahmefällen sinnvoll. Bei einer adjuvanten Chemotherapie ist die Wirksamkeit wissenschaftlich bislang noch nicht nachgewiesen.

Ziel der operativen Therapie bei lokalisiertem Tumorleiden im Extremitätenbereich ist die Entfernung des Tumors im Gesunden. Dies soll möglichst unter Erhalt der Funktion erfolgen. In vielen Fällen sind jedoch durch die in unserem Hause eingesetzten komplexen Operationsverfahren zur Defektrekonstruktion, etwa Tumorendoprothesen, autologe Knochentransplantation oder allogene Knochentransplantation, extremitätenerhaltende Eingriffe möglich.

Ein palliativer Therapieansatz bietet sich lediglich bei generalisiertem Tumorleiden mit Fernmetastasen oder inoperablen Tumoren an. Im Vordergrund steht dann der Erhalt der Lebensqualität durch Schmerzlinderung und Funktionserhalt.

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