Laterale Halsfistel

Sektion Kinderchirurgie

Definition der Erkrankung

Eine laterale Halsfistel bezeichnet eine Gangstruktur zwischen Rachenraum und einer punktförmigen Öffnung an der rechten oder linken Halsseite. Wie bei den medianen Halszysten handelt es sich um eine Rückbildungsstörung, das heißt, ein angelegter Kanal, der sich normalerweise verschließt, bleibt offen. Die den Kanal auskleidenden Gewebeschicht produziert Schleim, sodass sich eine Zyste (Ansammlung von Flüssigkeit in einer Höhle) bildet, die allmählich größer wird.

Die Zyste verursacht in der Regel eine tast- und sichtbare Schwellung an der rechten oder linken Halsseite. Sie kann sich vergrößern und entzünden. Dadurch verursacht sie eine lokale Rötung sowie möglicherweise Fieber. Manchmal entleert sich der angesammelte Eiter auch über eine kleine Hautöffnung.

Weitere Informationen

Diagnose

Meist lässt sich eine laterale Halszyste mit dem bloßen Auge erkennen. Wir führen dennoch einen Ultraschall durch, um die Zyste genau darzustellen und von anderen Schwellungen zu unterscheiden.

Bei einem unklaren Bild schließend wir noch eine Magnetresonanztomografie (MRT) der Halses an. Mit einer Blutuntersuchung können wir darüber hinaus die Entzündungswerte messen.

Ablauf der Behandlung

Wegen der Gefahr einer späteren Entzündung empfehlen wir, laterale Halszysten auch bei beschwerdefreien Kindern frühzeitig zu entfernen. Hat sich die Zyste bereits entzündet, führen wir zunächst eine antibiotische Behandlung durch. Sobald die Entzündung abgeklungen ist, können wir Zyste operativ entfernen.

Dabei umschneiden wir die Fistelöffnung, folgen dem Fistelgang bis zu seinem Ende und entfernen sie komplett. Oft sind zusätzliche kleine, quere Entlastungsschnitte notwendig, um die Fistel über ihre gesamte Länge darstellen zu können. Die Zyste an sich entfernen wir abschließend über einen kleinen, queren Hautschnitt.

Nachsorge

Bei einer operativ entfernten lateralen Halszyste ist eine Nachsorge meist nicht nötig. Sollten bei Ihrem Kind allerding nach der Operation erneut Rötungen oder Schwellungen am Hals auftreten, sollten Sie zeitnah zu uns kommen. Mithilfe eines Ultraschalls können wir dann schnell unterscheiden, ob es sich um eine unauffällige Flüssigkeitssammlung im Operationsgebiet oder um eine operationswürdige Schwellung handelt.