Morbus Hirschsprung
Sektion KinderchirurgieDefinition der Erkrankung
Bei der Hirschsprungkrankheit (Morbus Hirschsprung) fehlen im Enddarm notwendige Nervenzellen, was zu einer dauerhaften Verstopfung bis hin zum Darmverschluss führen kann. Pro Jahr werden in Deutschland etwa 200 Kinder mit dieser Erkrankung geboren. Insgesamt leidet je ein Kind von 4.000 lebendgeborenen Kinder an dieser Erkrankung des Dickdarms.
Da es auch nach einer optimalen chirurgischen Behandlung zu dauerhaften Einschränkungen kommen kann, legen wir allergrößten Wert auf eine langfristige Nachsorge durch einen unserer Kinderchirurgen. Mehr noch: Die Behandlung und Erforschung dieser Erkrankung ist auch einer der Schwerpunkte an unserer Klinik.
Diagnose
Zunächst führen wir mit Ihnen ein ausführliches Informationsgespräch, in dem wir das Stuhlverhalten Ihres Kindes bis in die Neugeborenenphase zurück beleuchten. Anschließend röntgen wir den Enddarm Ihres Kindes mit einem Kontrastmittel und führen eine Biopsie der Darmschleimhaut durch. Auf eine Druckmessung verzichten wir in der Regel, da dies unserer Erfahrung nach keine wesentlichen Zusatzinformationen bringt und die Messung für Ihr Kind unangenehm sein kann. Welche Therapiemaßnahmen wir anschließend in die Wege leiten, hängt vom jeweiligen Kind und seinem Krankheitsverlauf ab. Dies besprechen wir mit Ihnen, nachdem uns alle Ergebnisse vorliegen.
Ablauf der Behandlung
In akuten Situationen, also wenn der Darm verstopft ist oder ein Darmverschluss droht, müssen wir eine Darmspülung durchführen. Dadurch versuchen wir die Anlage eines künstlichen Darmausganges (Stoma) zu vermeiden.
Dennoch kann, wenn auch selten, ein künstlicher Darmausgang notwendig werden. Nach der Akutversorgung stellen wir die Ausbreitung der Erkrankung über eine Röntgenuntersuchung fest. Vom Ergebnis des Röntgenbildes hängt die Operationstechnik ab. Bei etwa 80 Prozent der Kinder gelingt es, ohne künstlichen Darmausgang und ohne Narbe durch den After (Anus) des Kindes das erkrankte Darmsegment zu entfernen.
Nachsorge
Manche Kinder neigen trotz gelungener Operation noch zur Verstopfung oder andere Probleme mit der Stuhlentleerung. Wenn dies bei Ihrem Kind so eintritt, können Sie Ihr Kind in vorher abgesprochenen Abständen in unseren Sprechstunden vorstellen und betreuen lassen. So können wir langfristig Ihr Kind bei der Genesung begleiten.