Spinalkanalstenose

Neurochirurgische Klinik

Definition der Erkrankung

Spinalkanalstenose

Spinalkanalstenose – was ist das?

Bei einer Spinalkanalstenose handelt es sich um eine Verengung des Wirbelkanals, die sich meist durch starke Rückenschmerzen, ausstrahlend in Arme und Beine, bemerkbar macht. 

Die Spinalkanalstenose wird meist durch altersbedingte Abbauprozesse in der Wirbelsäule ausgelöst, weshalb vor allen Dingen ältere Patienten betroffen sind. 

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Symptome

Symptome einer Spinalkanalstenose

Typisch für eine Spinalkanalstenose sind Beschwerden, die nach längerem Stehen oder Laufen beginnen und schlussendlich zum Einlegen einer Pause zwingen, was auch die gelegentliche Bezeichnung als „Schaufensterkrankheit“ erklärt.

Die Symptome der Spinalkanalstenose können sich als zunehmende Rückenschmerzen, in die Beine ausstrahlende Schmerzen oder als eine anfallsartige Schwäche in den Beinen äußern. Durch Hinsetzen oder Vorbeugen des Oberkörpers werden die Beschwerden dann schlagartig gebessert.

Ursachen

Ursachen einer Spinalkanalstenose

Durch altersbedingte Ab- und Umbauprozesse in der Wirbelsäule entstehen am häufigsten Engstellen im Wirbelkanal. 

Ausgelöst werden diese Symptome aus einer Mischung von Vorwölbungen der Bandscheiben und knöchernen Veränderungen der Wirbelkörper und Wirbelgelenke.

Ablauf der Behandlung

So wird eine Spinalkanalstenose behandelt

Die Behandlung von altersbedingten Verschleißerkrankungen der Wirbelsäule und ihrer Symptome ist Routine in der Neurochirurgischen Klinik. Durch eine gezielte Operation werden in der Regel Schmerzen, Missempfindungen oder Lähmungserscheinungen durchgreifend und langanhaltend reduziert. Das genaue operative Vorgehen wird jeweils von Lage und Ausmaß der Verengung bestimmt und individuell auf den Patienten zugeschnitten. Ziel einer Operation ist es stets, durch einen möglichst zielgerichteten Eingriff die Einengungen des Spinalkanals zu beseitigen und die Nerven zu entlasten. Ein großes Augenmerk liegt bei der Operationsplanung zudem darauf, die Stabilität der Wirbelsäule durch den Eingriff nicht zu beeinträchtigen.

Ziel der Operation ist die Entlastung der eingeengten Nerven in der Wirbelsäule. Hierzu wird der Rückenmarkskanal operativ erweitert indem in mikrochirurgischen Operationsverfahren Knochen, Bänder und Bindegewebsstrukturen entfernt werden, die zu einer Einengung der Nerven geführt haben. 

Je nach Ausdehnung der Spinalkanalstenose, wird patienten-spezifisch dazu entweder eine sog. Interlaminäre Fensterung, eine Hemilaminektomie oder eine Laminektomie durchgeführt. Insbesondere bei langstreckigen Veränderungen der Wirbelsäule über drei oder mehr Wirbel könnte die Stabilität bei einer Operation beeinträchtigt werden, was ein möglichst schonendes und minimal-invasives Vorgehen erfordert.  Dabei ist es stets das Ziel, eine Entlastung der Nerven unter Erhalt der Stabilität zu erzielen, um auf stabilisierende Operationsverfahren mit einer „Versteifung“ der Wirbel wenn immer möglich verzichten zu können.

Bei Fällen, in denen neben einem verengten Wirbelkanal gleichzeitig auch eine Instabilität der Wirbelsäule oder ein instabiler Gleitwirbel vorliegt, werden Verfahren zur Entlastung der Nerven je nach Bedarf mit allen gängigen Stabilisierungstechniken der Wirbelsäule kombiniert, etwa mit einer Spondylodese. Durch eine geeignete Kombination verschiedener Eingriffstechniken kann das Operationskonzept individuell auf die jeweiligen Erfordernisse des Patienten angepasst werden. Dabei gilt der Grundsatz, einen operativen Eingriff immer so zielgerichtet wie möglich und nur so ausgedehnt wie nötig zu gestalten. Stabilisierungsverfahren kommen an der neurochirurgischen Universitätsklinik daher nur bei eindeutiger Notwendigkeit (z.B. Instabilität durch Gleitwirbel) zur Anwendung. 

Insbesondere für die Behandlung älterer und/oder stark vorerkrankter Patienten besteht an der Universitätsklinik eine starke Infrastruktur und eine enge Zusammenarbeit mit den benachbarten Fachabteilungen der Anästhesiologie sowie der Inneren Medizin. Dadurch können die besonderen Bedürfnisse dieser Patientengruppe adäquat berücksichtigt und eine Operation mit größtmöglicher Sicherheit durchgeführt werden.

Nachsorge

Sorgfältige OP-Nachsorge nach Spinalkanalstenose

Je nach Umfang und Ausmaß der Operation, können unsere Patienten die Klinik nach circa einer Woche wieder verlassen. Sind aufgrund einer langjährigen Einengung der Nerven Restbeschwerden nach der Operation vorhanden, ist nach einer Abheilungsphase ggf. eine Rehabilitationsbehandlung angezeigt. Dies wird je nach Bedarf über den Klinik-Sozialdienst mit dem Patienten bereits während des stationären Aufenthalts besprochen und entsprechende Anträge frühzeitig gestellt.

Patienten, denen ein stabilisierendes Implantat eingesetzt wurde, werden in der Regel drei Monate nach der Operation zu einem Kontrolltermin in die Sprechstunde bei uns in die Neurochirurgische Klinik einbestellt, um eine adäquate Nachsorge zu gewährleisten. 

Das zeichnet uns aus

  • Große Erfahrung bei komplexen Wirbelsäuleneingriffen der Hals- und Lendenwirbelsäule
  • Entlastung von Spinalkanalstenosen durch zielgerichtete, mikrochirurgische Eingriffe möglichst unter Erhalt der Stabilität
  • Hochmoderne OP-Ausstattung mit Operationsmikroskopen, intraoperativem CT, 3D-Röntgengeräten und Neuronavigationssystemen
  • Anwendung von stabilisierenden Verfahren (Versteifung) nur bei eindeutiger Notwendigkeit
  • Minimal-invasive Eingriffe und Bildgestützte Verfahren gehören zum Standard
  • Umfassende intensivmedizinische Infrastruktur zur sicheren Versorgung von Patienten höheren Alters oder bei ausgeprägten Vorerkrankungen.

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