Behandlungsangebot der Station Roller

Erklärung

Therapieplan der Station Roller

beispielhafter Therapieplan Psychose
beispielhafter Therapieplan Sucht

Die Bewegungstherapie dient der Verbesserung des Körpergefühls und der Bewegungswahrnehmung. Sie wirkt krankheits- und / oder medikamentös bedingten Bewegungsstörungen entgegen. Neben Spaß und Freude am gemeinsamen Bewegen begünstigt diese Therapieform den Erwerb motorischer Fertigkeiten, das Erfahren und Ausweiten der eigenen Leistungsgrenzen und die Sensibilisierung der Körperwahrnehmung sowie die Ausbildung körpersprachlicher Fähigkeiten. Das Zusammenspiel körperlicher und seelischer Komponenten möchte den Patienten erfahrbar machen, dass durch Bewegung ein emotionaler Ausgleich erreicht werden kann. Zudem besteht eine stationsübergreifende Bewegungstherapie für Patienten mit zusätzlichen körperlichen Beschwerden.

Weiterhin ist je nach Indikation BWT-Einzeltherapie möglich.

Das Entspannungstraining orientiert sich am Prinzip der progressiven Muskelentspannung nach Jacobson und wird unter der Anleitung unseres speziell darauf geschulten Pflegepersonals oder unserer Psychologin im Praktikum durchgeführt. In einer festgelegten Abfolge wird die Aufmerksamkeit auf bestimmte Muskelgruppen gelenkt. Diese werden für einige Sekunden angespannt und anschließend wieder entspannt, wodurch ein zunehmender Entspannungszustand erreicht wird. Diese Technik ist rasch erlernbar und gut für psychotische Patienten geeignet. Wichtige Inhalte des Trainings stellen die Verbesserung der Wahrnehmung des eigenen Körpers, der konstruktive Umgang mit Stresssituationen sowie konkrete Hilfestellung bei Schlafstörungen und bei Ängsten dar. Das Training findet in einer Gruppe statt.

In der Ergotherapie werden handwerkliche und kreative Techniken unter Nutzung der individuell vorhandenen Fertigkeiten und Begabungen erlernt und beübt. Durch die Betonung soziokommunikativer Gesichtspunkte spielt diese Therapie in der sozialen und beruflichen Rehabilitation eine besondere Rolle. Die Erfolge handwerklichen Schaffens vermitteln den Patienten Selbstvertrauen und tragen dazu bei eine Rückmeldung über die wieder gewonnene Leistungsfähigkeit zu erhalten. Die Patienten lernen Entscheidungen zu treffen, diese mittels Arbeitsanleitungen umzusetzen, Ideen und Erfahrungen auszutauschen, eigene Interessen in die Gruppe einzubringen und Kompromisse einzugehen. Gearbeitet wird mit verschiedensten Materialien, z.B. Holz, Peddigrohr, Ton, Textilien, Papier oder auch Speckstein. Für die Ergotherapie werden die Patienten in Gruppen aufgeteilt. 

Eigenständigkeit im häuslichen Bereich stellt die Grundlage für ein selbständiges Leben dar. In der Kochgruppe setzen sich die Patienten mit Fragen einer gesunden, durchdachten und preisbewussten Ernährung auseinander.

Die Patienten sind dazu angehalten, Abläufe zu organisieren, Absprachen miteinander zu treffen und die erforderlichen Einkäufe zu planen und durchzuführen.

Das kognitive Training wird an einem Computerarbeitsplatz durchgeführt und setzt sich aus Übungen zu Visumotorik, Auffassung, Reaktion, Konzentration und Merkfähigkeit (Kurzzeitgedächtnis) zusammen. Daneben spielen sprachliche, intellektuelle, ausbildungs- und berufsnahe Themengebiete nach Möglichkeit eine Rolle.

Das Kognitive Training findet in Gruppen statt.

Im geschützten Rahmen der Kunsttherapie kann der Zugang zur eigenen Ausdruckskraft der Patienten angeregt und bewusst erfahrbar gemacht werden, was bei den Teilnehmenden weder Talent noch künstlerisch Können erfordert. Schöpferisches Arbeiten bietet in krankheitsbedingten Ausnahmezeiten eine hilfreiche Unterstützung  zur Bewältigung dieser meist krisenhaft erlebten Situationen. Zur Förderung dieses Prozesses kann mit Themenvorschlägen gearbeitet werden, jederzeit sind jedoch individuelle Ideen und Vorhaben der Patienten in Absprache mit der Therapeutin umsetzbar. Es stehen verschiedene Materialien für das bildnerische Gestalten zur Verfügung. Innerhalb der Gruppe bietet sich die Möglichkeit durch gemeinsame Bildbetrachtung und  Reflexion in Kontakt zu treten. Hierbei ist es uns wichtig den Wünschen der Patienten über die Inhalte Ihrer Bilder zu sprechen oder dies lieber zu unterlassen Raum zu geben und diese zu respektieren. Die Kunsttherapie arbeitet ressourcenorientiert mit dem Ziel die gesunden Ich-Anteile zu stärken und findet in Gruppen statt.

Schwerpunkt der Psychoedukationsgruppe, die wir neben den psychoedukativen Einzelgesprächen anbieten, ist die Vermittlung von Wissen über Erkrankungen aus dem schizophrenen Formenkreis. Die Patienten erhalten in dieser Gruppe die Möglichkeit zu erlernen mit ihrer Erkrankung besser umgehen zu können und eine Einsicht in den Behandlungsablauf zu gewinnen. Inhaltlich stehen Krankheitsgenese, psychosoziale Stressfaktoren, diagnostische Maßnahmen, Therapieformen und Aufklärung über die verwendete Medikation und deren spezifische Wirkung und Nebenwirkung auf dem Programm. Zusätzlich wird über zur Verfügung stehende komplementäre und nachbehandelnde soziale Einrichtungen der Region und weitergehende Hilfs- und Therapiemöglichkeiten informiert. Das Forum gibt den Patienten Raum, ihre persönlichen Erfahrungen im Zusammenhang mit der Erkrankung und der Behandlung auszutauschen und mit den objektiven Informationen zu vergleichen. Die Gruppe findet unter Anleitung einer ärztlichen Kaft und psychologischen Fachkraft statt. Einzelne Stunden werden auch durch den Sozialarbeiter der Station begleitet.

Metakognition bedeutet "über das Denken nachzudenken". Dazu zählen die Fähigkeit, eigene Entscheidungen und Meinungen kritisch zu überdenken sowie der Umgang mit dem Wissen über grundlegende eigene kognitive Einschränkungen. Viele Patienten mit Psychose weisen Beeinträchtigungen in unterschiedlichen Aspekten der Metakognition auf (z.B. Neigung zu voreiligem Schlussfolgern, Beharrungstendenzen, Schwierigkeiten beim Einfühlen in andere Menschen), die nach heutigem Erkenntnisstand einen Wahn begünstigen oder zu zwischenmenschlichen Problemen führen können. 

Das Metakognitive Training (MKT) versucht, den Patienten eigene problematische Denkstile mit Hilfe zahlreicher Alltagsbeispiele und Übungsaufgaben in unterhaltsamer Form zu veranschaulichen und dadurch bewusster zu machen. Damit ist das Ziel verbunden die metakognitiven Kompetenzen der Patienten nachhaltig zu stärken, sowie psychotische Symptome (insbesondere wahnhafte Überzeugungen) zu reduzieren bzw. deren Wiederkehr entgegenzuwirken. 

Das MKT ist als Gruppentraining konzipiert und wird durch eine psychologische Fachkraft angeleitet. 

In diesen Visiten werden unter anderem die Pläne für das Wochenende bzw. dessen Verlauf sowie auch die Ziele für die kommende Behandlungswoche besprochen. Daneben haben die Patienten in diesem Rahmen die Gelegenheit ihren Fachtherapienplan oder andere Anliegen anzusprechen oder Einzelgespräche zu vereinbaren. 

Einmal in der Woche findet eine Visite durch den Oberarzt der Station statt, bei welcher neben den Stationsärzten, die Bezugspflegekräfte der Patienten und auch der Sozialarbeiter anwesend sind. Im Rahmen dieser multiprofessionell besetzten Visite werden die mittel- bis langfristigen Therapieziele und gegebenenfalls auch Änderungen der Behandlungsstrategie thematisiert.

Die Erkrankten erlernen den Umgang mit Suchtdruck/ Craving. Es werden Informationen zur Suchtdruckurve vermittelt und des Sinns eines persönlichen Notfallkoffers. Der Austausch innerhalb der zu behandelnden Personen wird gefördert. Motivation für die Erstellung eines eigenen Notfallkoffers wird geschaffen. Eine Sensibilisierung für Frühwarnzeichen zum Suchtdruck findet statt. Die Gruppe bietet eine Plattform des Erlernens und Übens verschiedener „Skills“ / Auslenkungsmethoden als Alternativ zum Einsatz des Suchtmittels.

Dieses Psychosoziale Gruppenangebot kann die unterschiedlichsten Ziele haben. Spaß und Freude mit Klemmbausteinen, dabei eine Förderung der Kreativität. Ebenso wird z.B. durch das Bauen nach Anleitung die Konzentrationsfähigkeit gesteigert. 

 

Dieses Gruppenangebot bietet das Üben im Umgang mit dem PC an. Es findet eine Einführung in Textverarbeitungsprogrammen statt. Dadurch werden verschiedene kognitive Fähigkeiten gefördert, unter anderem Belastbarkeit, Ausdauer, Kreativität. Ebenso wird die Thematik Ergonomie am Arbeitsplatz behandelt. Es kann auch ein Bewerbungstraining integriert sein.